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Neue Dimension bei Gewalt gegen Flüchtlinge?

29. Januar 2016

Unbekannte haben eine Handgranate auf eine Flüchtlingseinrichtung in Baden-Württemberg geworfen. Der Sprengkörper war scharf, explodierte aber nicht. Der Innenminister kündigt scharfe Verfolgung solcher Straftaten an.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr sichern den Tatort
Einsatzkräfte der Feuerwehr sichern den TatortBild: picture-alliance/dpa/M.Eich

Der Anschlag ereignete sich in der Nacht auf dem Gelände einer sogenannten bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald. Unbekannte warfen demnach eine Handgranate auf das Gelände, deren Sicherheitssplint offenbar gezogen war. Die Granate sei mit Sprengstoff gefüllt gewesen, so die Polizei, sie explodierte aber nicht. Sie wurde später von Entschärfern gesprengt. Derzeit suchen Ermittler die Umgebung des Tatorts nach Beweisen ab, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dazu hätten 20 der 176 Menschen in der Unterkunft ihre Wohnungen kurzzeitig verlassen müssen.

Zahl der Gewalttaten verfünffacht

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat unterdessen bei Gewalt gegen Migranten ein konsequentes Vorgehen angekündigt. Die massiv gestiegenen Zahlen der Angriffe auf Asylunterkünfte seien "nicht zu akzeptieren", sagte er im ARD-Morgenmagazin. Er verstehe Sorgen und Kritik, aber bei Gewalt "hört es auf". Der Minister bezeichnete es als neues Phänomen, dass die Gewalt "in einen Teil der Mitte der Gesellschaft kriecht". Dagegen helfe nur eine harte Verfolgung der Straftaten durch die Justiz.

Laut Bundeskriminalamt (BKA) ist die Zahl der Anschläge gegen Flüchtlingsunterkünfte im vergangenen Jahr dramatisch angestiegen. Demnach verfünffachte sich die Zahl dieser Straftaten: von 199 auf 1005.

fab/sti (dpa, afp, kna, epd)