Neue alte Warnungen von Indien an Pakistan
9. März 2019Das indische Militär sei weiter in Alarmbereitschaft und werde das Land und seine Bevölkerung weiter "entschlossen" verteidigen, sagte Raveesh Kumar, Sprecher des Außenministeriums in Neu Delhi. Pakistan habe immer noch keine "glaubwürdigen" Maßnahmen gegen "Terrorgruppen" ergriffen, die "ungestraft" von Pakistan aus operieren könnten. Die "weitverbreitete Präsenz von Terrorcamps" in Pakistan sei im In- und Ausland "öffentlich bekannt", sagte Kumar.
Nach pakistanischen Angaben nahmen die Behörden dort zuletzt mindestens 44 Menschen fest, darunter den Bruder des Anführers der Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed (JeM). Demnach wurden auch einige Einrichtungen stillgelegt und Vermögenswerte eingefroren, die zu geächteten Organisationen gehören sollen. Dies ist nach Aussagen Kumars nicht genug.
Eskalations-Spirale
Der Konflikt zwischen den atomar bewaffneten Erzrivalen Indien und Pakistan war zuletzt gefährlich eskaliert. Vor gut drei Wochen waren bei einem Anschlag im indischen Teil der umstrittenen Kaschmir-Region 40 indische Sicherheitskräfte getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich die Islamistengruppe JeM. Die indische Armee flog daraufhin Luftangriffe auf ein Lager in Pakistan, das nach indischer Darstellung zur JeM gehört.
Daraufhin setzte auch Pakistan in der vergangenen Woche seine Luftwaffe ein. Beide Länder gaben an, bei einer militärischen Konfrontation über Kaschmir Kampfflugzeuge des jeweils anderen Staates abgeschossen zu haben. Ein indischer Pilot wurde gefangen genommen, nach zwei Tagen aber wieder freigelassen. Bei Kämpfen an der inoffiziellen Grenze in Kaschmir gab es Tote und Verletzte.
Gleichzeitig kündigte Außenamtssprecher Kumar auch eine Geste der Entspannung an: Der oberste indische Diplomat werde nach Islamabad zurückkehren. Pakistan hatte bereits Anfang der Woche mitgeteilt, seinen Hochkommissar wieder nach Neu Delhi zu schicken.
ust/se (dpae, afp ap)