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Nashorn-Wilderei nimmt wieder zu

31. Juli 2021

Die Wilderer schlagen wieder vermehrt zu: Von Januar bis Ende Juni wurden nach Angaben des südafrikanischen Umweltministeriums 249 Nashörner illegal erlegt. Das waren 83 mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Breitmaulnashorn
Wieder vermehrt im Visier von Wilderern: ein Breitmaulnashorn in SüdafrikaBild: Imago Images/McPHOTO

Der Großteil der Tötungen fand im berühmten Krüger-Nationalpark statt, wo 132 Tiere wegen ihrer Hörner getötet wurden. Die Nationalparkbehörde Sanparks teilte mit, dass die Zahl der getöteten Nashörner in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zwar deutlicher höher sie als die 166 der Vergleichsperiode des Vorjahres. Sie sei aber geringer als die 318 gewilderten Rhinozerosse in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019. Das Vorjahr gilt aufgrund eines der weltweit striktesten Corona-Lockdowns in Südafrika als Ausnahmejahr. Dessen Auflagen beschränkten auch die Bewegungsfreiheit der Wilderer.

Allein im Krüger-Nationalpark wurden demnach 715 Fälle von Wilderei festgestellt. Das sind vier Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wie die Behörde diesen Samstag, dem internationalen Ranger-Tag, weiter mitteilte, wurden landesweit 125 Menschen wegen Wilderei oder Schmuggels von Nashorn-Horn festgenommen. 20 von ihnen sind bereits verurteilt.

Bremseffekt der Corona-Restriktionen

Südafrikas Umweltministerin Barbara Creecy sagte dazu: "Im Kampf gegen die Wilderei und für den Erhalt unseres Wildtierbestands bleiben unsere Ranger an der vordersten Front und riskieren jeden Tag aufs Neue ihre Leben." Das Ende der strengen Abriegelungen habe "anscheinend zu einem Anstieg der Nashornwilderei in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 geführt".

Wobei der Druck der Wilderer vor allem in den Provinzen Limpopo, Mpumalanga und Free State zugenommen habe. Dort befindet sich große Zahl privater Nashornreservate, die eine große Rolle beim Schutz dieser Wildtiere spielten.

Afrika Wilderei l Arbeiter der Ermittlungsstelle für Umweltkriminalität im Kruger National Park Skukuza
Mitarbeiter von Sanparks untersuchen im Krüger-Park ein Nashorn, das wegen seiner Hörner getötet wurde (2019)Bild: picture alliance/dpa/S. Fayad

In Südafrika gibt es etliche Nationalparks und Wildtierreservate, der Krüger-Park ist jedoch eine der wichtigsten Touristenattraktionen und zählt zu den größten Nationalparks Afrikas. Die Ranger-Truppe des berühmten Parks wird erstmals in seiner jahrzehntelangen Geschichte von einer Frau geleitet: Cathy Dreyer hat ihren Vorgänger Ken Maggs zum 1. Mai abgelöst.

Als Schutzgebiet wurde der Nationalpark am 26. März 1898 vom damaligen Präsidenten Paul Kruger gegründet, bevor es 1926 in Krüger-Nationalpark umbenannt wurde. Er ist etwa so groß wie das deutsche Bundesland Hessen und bekannt für die Vielzahl an wilden Tieren wie Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und Büffel.

Hörner bestehen aus Keratin

Südafrika beherbergt fast 80 Prozent der weltweiten Nashörner. Ihre Hörner werden vor allem in Asien in der traditionellen Medizin als Heilmittel geschätzt. Die dortige Nachfrage motiviert wiederum Wilderer in Afrika, die Tiere zu jagen. Außerdem werden die Hörner auch als Trophäen gehandelt, die als Sinnbild für Reichtum und Erfolg gelten.

Die Hörner bringen auf dem Schwarzmarkt bis zu 55.000 Euro pro Kilogramm ein. Das Horn des Nashorns, das normalerweise in Pulverform verkauft wird, besteht hauptsächlich aus Keratin, der gleichen Substanz wie die menschlichen Fingernägel.

kle/AR (dpa, afp)

"Black Mambas" schützen Nashörner