Iran nennt US-Vorwürfe "unsinnig"
15. September 2019Eigentlich hatten sich die Schuldigen schon gemeldet. Huthi-Rebellen aus dem Jemen bekannten sich noch am Samstag zu den Drohnenangriffen auf zwei Ölraffinerien in Saudi-Arabien. Doch für US-Außenminister Mike Pompeo sitzt der Drahtzieher woanders. Die US-Regierung macht allein den Iran für die Tat verantwortlich.
"Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen beispiellosen Angriff auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen", verkündete Pompeo über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Der Iran wies die Anschuldigungen vehement zurück. Die Vorwürfe seien "unverständlich und unsinnig", erklärte das Außenministerium in Teheran. Sie zielten darauf, "künftige Aktionen" gegen den Iran zu rechtfertigen. "Weil die US-Politik des maximalen Drucks auf den Iran gescheitert ist, sind die Amerikaner nun auf die der maximalen Lügen umgestiegen."
Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen Huthis
Aber trotz extremer Feindseligkeit sollten die Aussagen von Politikern "ein Minimum an Glaubwürdigkeit" haben, was aber bei den Amerikanern derzeit nicht der Fall sei, so der iranische Außenamtssprecher Abbas Mussawi.
Saudi-Arabien führt im Jemen eine von den USA unterstützte Militärkoalition an, die gegen die Huthis kämpft. Diese werden wiederum vom Iran unterstützt und halten große Teile des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa unter Kontrolle. In den letzten Monaten hatten die Huthis bereits mehrere Angriffe mit Drohnen auf Flughäfen und Ölpipelines in Saudi-Arabien durchgeführt.
Im Gegensatz zu handelsüblichen Drohnen, die beispielsweise die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und im Irak eingesetzt hatte, wurden bei den Huthis in der Vergangenheit vor allem Drohnen vom Typ "Kasef-1" festgestellt. Diese sind nach einem Bericht einer UN-Expertenkommission identisch mit Drohnen, die auch im Iran produziert werden.
mir/haz (dpa, afp, rtr)