Drohnenattacken auf saudische Ölanlagen
14. September 2019In Saudi-Arabien sind zwei Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Bakiak und Churais mit Drohnen attackiert worden. Nach den Angriffen seien in der Nacht Feuer ausgebrochen, die inzwischen aber unter Kontrolle seien, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Die Vorfälle ereigneten sich im Osten des Königreichs. Dort befindet sich der größte Ölverarbeitungskomplex am Persischen Golf.
Die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen bekannten sich mittlerweile zu dem Anschlag. Der Angriff mit zehn Drohnen sei eine "legitime Antwort" auf die anhaltende Militärkampagne Saudi-Arabiens im Jemen, sagte ein Militärsprecher der Huthis. "Wir versprechen dem saudischen Regime, dass unsere nächste Operation größer und schmerzhafter sein wird." Es handele sich um den bislang größten Angriff in Saudi-Arabien, so die Rebellen.
Zentrale Einrichtung getroffen
Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken zeigten, wie an mehreren Stellen einer Einrichtung hohe Flammen aus den Gebäuden schlugen. Zum Umfang der Schäden wurde nichts mitgeteilt. Der weltgrößte Ölkonzern bereitet derzeit seinen Börsengang vor.
Bakiak liegt rund 330 Kilometer nordöstlich der saudischen Hauptstadt Riad. Nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco handelt es sich bei dem Komplex um die größte Ölraffinerie des Konzerns. Sie spielt nach Unternehmensangaben eine zentrale Rolle in der täglichen Ölproduktion des Konzerns. Ob durch die Angriffe die Produktion beeinträchtigt wurde, war zunächst nicht klar. In Churais befindet sich eines der größten Ölfelder Saudi-Arabiens.
Wiederholter Angriff auf Öleinrichtungen
In den vergangenen Monaten hatten die Huthis bereits ähnliche Angriffe auf Öleinrichtungen und Flughäfen in Saudi-Arabien für sich reklamiert. Im August bekannten sie sich zu einem Drohnen-Angriff auf ein Ölfeld im Osten des Landes. Mitte Mai hatten die Huthis nach eigenen Angaben zwei Ölpumpstationen in der Nähe von Riad mit Drohnen attackiert.
Die Huthis bezeichneten ihre Angriffe als Vergeltung für den von Riad angeführten Militäreinsatz im Jemen. Dort herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
sth/jj (dpa, afp, rtr)