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Jüdisches Museum stellt "Kippa des Anstoßes" aus

28. Mai 2018

Im April wurde Adam Armoush, ein junger arabischer Israeli, Opfer eines brutalen judenfeindlichen Übergriffs. Die Kippa, die er trug, kommt nun als Ausstellungsstück ins Jüdische Museum Berlin.

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Demonstration gegen Antisemitismus in Berlin 14.09.2014
Bild: Reuters/Thomas Peter

Die Kopfbedeckung ist ab Donnerstag (31.05.2018) im Foyer des Jüdischen Museums zu sehen. Als "Kippa des Anstoßes" werde sie in einer sogenannten Rapid-Response-Vitrine ausgestellt, kündigte das Museum an. Die Rapid-Response-Methode ermögliche ein kurzfristiges Einwirken auf die Sammlungsstrategie. So könnten Objekte zeitnah zu historischen Momenten gesammelt und präsentiert werden.

Einladung zum Dialog

"Museen sind diskursive Räume. Wir müssen künftig schneller auf aktuelle Ereignisse, die die Gesellschaft bewegen, reagieren können", sagte Programmdirektorin Léontine Meijer-van Mensch. "Mit der Methode des Rapid Response wollen wir unsere Besucher einladen, in den Dialog zu treten." Wer möchte, kann am Ausgang des Museums seine Gedanken zum Thema Intoleranz in Notizbücher schreiben oder sich in den Sozialen Netzwerken austauschen.

Deutschland Demonstration gegen Antisemitismus in Berlin | Berlin wears kippa
Demonstranten zeigen sich solidarisch und nehmen an "Berlin trägt Kippa" teilBild: Reuters/F. Bensch

Neben der "Kippa des Anstoßes" werden Objekte und Fotos gezeigt, die im April im Rahmen der Solidaritätsbekundung "Berlin trägt Kippa" entstanden sind. Zu der Aktion versammelten sich nach der Gewaltattacke gegen Adam Armoush über 2000 Menschen in Berlin, um sich solidarisch mit den in Deutschland lebenden Juden zu zeigen.

Bundesweites Entsetzen

Der auf dem Handyvideo dokumentierte antisemitische Übergriff im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg hatte im April bundesweit Entsetzen ausgelöst. Der 19-jährige mutmaßliche Angreifer muss sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung vor dem Jugendschöffengericht Tiergarten verantworten.

pr/nf (epd, dpa)