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Moody's senkt Ausblick für China auf negativ

2. März 2016

Ungewisse Konjunkturaussichten und die wachsende Unsicherheit über die Wirtschaftsreformen der chinesischen Regierung sind die zentralen Gründe für den Schritt der Ratingagentur.

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China Baustelle Wirtschaft
Bild: picture-alliance/dpa/D.Fei

Die Ratingagentur Moody's schätzt die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Chinas angesichts der Konjunkturabkühlung schlechter ein. Es bestehe Unsicherheit, ob es der Regierung in Peking gelinge, Wirtschaftsreformen auf den Weg zu bringen, teilte die Agentur am Mittwoch mit. Der Ausblick für die Rating-Note sei daher auf negativ gesenkt worden. "Ohne glaubhafte und effiziente Reformen wird sich das Wachstum in China kräftig abkühlen, weil die hohe Verschuldung bei Unternehmen Investitionen lähmt und der demografische Wandel sich zunehmend bemerkbar macht", schrieben die Experten. "Die Staatsverschuldung würde daher stärker steigen als wir es bislang erwarten."

Die Note für China beließ Moody's vorerst bei "Aa3". Noch verfüge China über ausreichend große Devisenreserven und habe daher Zeit für Reformen, erklärte Moody's. Sollte aber das Reformtempo nachlassen und nicht mehr ausreichen, um das Wachstum zu sichern und die Staatsfinanzen zu schützen, sei eine Herabstufung möglich.

Die Herabstufung durch Moody's erfolgt nur wenige Tage vor dem diesjährigen Nationalen Volkskongress in Peking, auf dem der nächste Fünfjahresplan für China beschlossen werden soll.

Mehr Insolvenzen - weniger Jobs

Vor knapp zwei Wochen hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vor erheblichen Risiken für den chinesischen Finanzsektor gewarnt. S&P sieht etwa die Gefahr zunehmender Unternehmensinsolvenzen. Außerdem sollen offenbar in den kommenden zwei bis drei Jahren fünf bis sechs Millionen Arbeitsplätze bei "Zombie-Firmen" gestrichen werden, die seit Jahren Verluste schreiben. Die Jobs fielen im Zusammenhang mit dem verschärften Vorgehen der Behörden gegen Überkapazitäten und Umweltverschmutzung weg, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ende Februar hatte die Regierung in Peking angekündigt, zum Abschmelzen der Überkapazitäten in der Kohle- und Stahlindustrie 1,8 Millionen Arbeiter entlassen zu wollen. Einen Zeitplan dafür nannte sie nicht.

tko/zdh (rtr/dpa)