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Politik

Mexiko stellt sich an Merkels Seite

10. Juni 2017

Klimaschutz, Freihandel und in Opposition zu Trump: Mexiko bietet dem deutschen Staatsgast seine Unterstützung für den Hamburger G20-Gipfel an. Die Bundeskanzlerin zeigt sich dankbar für diesen Schulterschluss.

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Peña Nieto  und Merkel schreiten die Ehrengarde ab
Peña Nieto und Merkel schreiten die Ehrengarde abBild: Reuters/H. Romero

Kanzlerin Angela Merkel sieht auch in Mexiko einen wichtigen Verbündeten für ihre Ziele beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg. Nach ihrem Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto sagte sie: "Wir leben in einer multipolaren Welt, und wir wollen in dieser Welt auch nicht nur einseitige Kontakte, sondern wir wollen vielseitige Kontakte." Sie danke Mexiko für das klare Bekenntnis zum Freihandel, sagte Merkel, die zuletzt immer wieder vor Protektionismus und Handelsbeschränkungen gewarnt hatte: "Wir alle gewinnen in einer offenen Welt." So gebe es gute Gründe auch für Mexiko, sich stark für den europäischen Markt zu interessieren.

In Mexiko-Stadt rief die Kanzlerin indirekt US-Präsident Donald Trump zu einer Abkehr von seiner protektionistischen Handelspolitik auf. Die Neuverhandlungen zum nordamerikanischen Freihandelsabkommen Nafta bezeichnete Merkel als Chance. Das Abkommen beinhalte zum Beispiel nicht den Energiesektor, sagte die Kanzlerin. Die mexikanische Regierung wolle dabei die Belange ausländischer Unternehmen beachten.

Intensive Handelsbeziehungen mit Mexiko

In Mexiko sind 1900 deutsche Unternehmen tätig, die teilweise für den Export in die USA arbeiten und von Nafta-Bestimmungen profitieren. Die USA, Kanada und Mexiko wollen das Nafta-Abkommen neu verhandeln. Auslöser war die Drohung von US-Präsident Donald Trump, den Vertrag aufkündigen zu wollen, um US-Interessen stärker zu berücksichtigen.

Wie in Argentinien erhält Merkel auch in Mexiko breite Unterstützung für ihre Ziele auch beim Klimaschutz. "Sie können darauf zählen, dass wir uns engagieren, um in ihrem Sinne weiterzuarbeiten", sagte Präsident Peña Nieto. Er sei sicher, dass der G20-Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg Anfang Juli ein Erfolg werde.

Die G20-Runde wird schwierig

Der G20-Runde droht wenige Monate vor der Bundestagswahl im September in Teilbereichen ein Scheitern, nachdem Trump das Ausscheiden seines Landes aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt hat.

Angesichts des Drogenkriegs mit Zehntausenden Toten und Vermissten in Mexiko sagte Merkel: "Demokratie kann nur leben, wo Menschenrechte herrschen." Sie begrüße, dass die Regierung zuletzt Maßnahmen zum Schutz von Journalisten ergriffen habe. Seit Jahresbeginn wurden in Mexiko sieben Journalisten getötet.

Merkel besucht an diesem Samstag noch die Feiern zum Abschluss des Deutschlandjahres in Mexiko. Unter dem Motto "Allianz für die Zukunft" gab es mehr als 1000 Veranstaltungen mit mehr als 3,5 Millionen Besuchern. Thematische Schwerpunkte waren Wissenschaft und Kultur, Bildung, Innovation, Mobilität und Klimaschutz. Bei einer Wirtschaftsveranstaltung zur Industrie 4.0 und zur digitalen Ausbildung will die Kanzlerin eine Rede halten. Am Sonntagvormittag wird sie in Berlin zurück erwartet.

rb/se (afp, ap, dpa, rtr)