Messerstecher von Würzburg muss dauerhaft in Psychiatrie
26. Juli 2022Für seine Messerattacke auf arglose Passanten im vergangenen Jahr schickt das Landgericht Würzburg den Täter unbefristet in eine Psychiatrie. Gutachter hatten den Angeklagten wegen einer paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig eingestuft.
Im Juni 2021 hatte er in der Würzburger Innenstadt drei Frauen mit einem Messer tödlich verletzt. Weitere Personen wurden von ihm angegriffen, neun davon - teils schwer - verwundet. Einen Menschen soll er gleich zweimal attackiert haben.
Spekulationen nach der Tat
Kurz nach der Tat hatte es viele Spekulationen über das Motiv gegeben. Verteidiger Tilman Michler sprach von Hetze und unbedachten Äußerungen, auch seitens der Politik. Zunächst war ein islamistisches Motiv vermutet worden. Dieser Verdacht hatte sich später jedoch nicht erhärtet.
Laut Ermittlungen handelte der Angreifer als Einzeltäter. Er habe angegeben, dass Stimmen in seinem Kopf ihm die Tat befohlen hätten.
Söder begrüßt das Urteil
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach in einer Reaktion auf das Urteil von einem"erschütternden Attentat" und erklärte, es sei gut, dass die Sache nun juristisch abgeschlossen sei und der Mann langfristig in einer Psychiatrie untergebracht werde. Die Landesregierung fühle noch immer mit den Opfern, sagte Söder.
laa/jj (afp, dpa)