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Es geht um die Zukunft des Planeten

30. November 2015

Zum Auftakt des UN-Gipfels bei Paris haben Kanzlerin Merkel und US-Präsident Obama ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz gefordert. Die Begrenzung der Erderwärmung sei eine Frage der Zukunft der Menschheit, so Merkel.

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Angela Merkel vor den Delegierten (Foto: rtr)
Kanzlerin Merkel redet den Gipfel-Teilnehmern ins GewissenBild: Reuters/S. Mahe

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Auftakt der UN-Klimakonferenz mit Nachdruck auf ein umfassendes und verbindliches Klimaschutzabkommen gedrängt. Notwendig sei ein weitgehender Verzicht auf fossile Energieträger im Laufe des Jahrhunderts, um die Erwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, betonte die Kanzlerin vor den Delegierten aus 195 Staaten in Le Bourget, einem Vorort der französischen Hauptstadt.

"Milliarden Menschen hoffen auf Paris"

"Wir wissen, wir müssen heute handeln", sagte die Kanzlerin. Seit langem gebe es "zum ersten Mal die Chance, ein Abkommen zu erreichen". Merkel forderte zudem, die jetzt in Paris gemachten Zusagen und Vereinbarungen verbindlich alle fünf Jahre überprüfen zu lassen. Zugleich erinnerte sie die reicheren Länder daran, ihre Zusage an die ärmeren und "besonders verwundbaren" Staaten einlösen, ihnen ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und die Bewältigung von Klimafolgen zur Verfügung zu stellen. Deutschland werde bis dahin seine öffentlichen Mittel verdoppeln, kündigte sie an. "Milliarden Menschen setzen ihre Hoffnung auf die nächsten Tage in Paris", schloss sie.

Obama und Xi biem UN-Gipfel (Foto: rtr)
Obama will mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping eine Führungsrolle übernehmenBild: Reuters/K. Lamarque

Ähnlich hatte sich zuvor US-Präsident Barack Obama geäußert. "Keine Nation, groß oder klein, reich oder arm, ist immun für die Folgen des Klimawandels", führte er aus.

"Wir müssen an einem Strang ziehen"

Obama appellierte an China, beide Großmächte müssten an einem Strang ziehen, um beim Gipfel der Vereinten Nationen eine Vereinbarung im Kampf gegen die globale Erwärmung zu erreichen. Die Volksrepublik und die USA sind die weltgrößten Treibhausgas-Produzenten und spielen schon daher eine maßgebliche Rolle bei dem Versuch, den klimaschädlichen Kohlendioxidausstoß (CO2) global zu begrenzen.

"Wir haben nicht das Recht zu enttäuschen"

Auch Frankreichs Präsident François Hollande redete den versammelten rund 150 Staats- und Regierungschefs eindringlich ins Gewissen. "Auf Ihren Schultern ruht die Hoffnung der gesamten Menschheit", unterstrich der Präsident in Le Bourget. Reine Absichtserklärungen reichten nicht mehr aus. "Wir haben nicht das Recht zu enttäuschen." Bis Ende nächster Woche müsse ein neuer Klimavertrag stehen. Der Klimawandel beeinträchtige nicht nur das Leben auf der Erde, er befeuere auch Konflikte: "Es geht bei dieser Klimakonferenz um den Frieden", mahnte Hollande. "Es stand noch nie so viel auf dem Spiel, denn es geht um die Zukunft des Planeten."

Gedenken an die Oper der Terroranschläge

Mit einer Schweigeminute erinnerten die Gipfel-Teilnehmer an die Opfer der jüngsten Terroranschläge. "Keine Sache und kein Glaube kann die Gewalt rechtfertigen, die wir in den vergangenen Tagen und Wochen gesehen haben", betonte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vor den Delegierten. Er verwies auf die islamistischen Terroranschläge in der französischen Hauptstadt vom 13. November, bei denen 130 Menschen getötet wurden, aber auch auf Anschläge in Bagdad, Beirut und Bamako, der Hauptstadt Malis.

Am Vortag des UN-Gipfels demonstrierten - wie hier in London - Menschen weltweit für mehr Klimaschutz (Foto: Getty)
Am Vortag des UN-Gipfels demonstrierten - wie hier in London - Menschen weltweit für mehr KlimaschutzBild: Getty Images/C. Ratcliffe

Das angestrebte neue Abkommen soll alle Staaten zum Klimaschutz verpflichten und 2020 das Kyoto-Protokoll ablösen.

se/as (ap, epd, dpa, ape, rtr)