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Menschen fliehen aus Honduras Richtung USA

1. Oktober 2020

Monatelang waren die Grenzen Guatemalas wegen der Corona-Pandemie geschlossen - nun sind sie wieder offen. Hunderte Migranten machten sich daraufhin auf den Weg in die Vereinigten Staaten.

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Migranten starten in der honduranischen Stadt San Pedro Sula ihren Marsch Richtung USA  (Foto: AP Photo/picture-alliance)
Migranten starten in der honduranischen Stadt San Pedro Sula ihren Marsch Richtung USABild: AP Photo/picture-alliance

Die Einwanderungsbehörde von Guatemala berichtet von etwa 900 Migranten in der Stadt Choloma, die sich in Richtung des Grenzübergangs in Corinto bewegten. Laut dem honduranischen Botschafter in Guatemala, Mario Fortín, darf aber nur derjenige in das Nachbarland einreisen, der einen negativen Corona-Test vorweisen kann. In Mexiko bereiten sich kirchliche Einrichtungen nach eigenen Angaben bereits auf die Ankunft von Migranten aus Mittelamerika vor.

Die mexikanische Einwanderungsbehörde teilte mit, sie würde eine "sichere, geordnete und legale" Einwanderung durchsetzen und nichts tun, um die Bildung einer neuen Karawane zu fördern. Sie wies Falschmeldungen in sozialen Medien zurück, wonach Migranten ohne gültige Dokumente durch das Land reisen dürften.

Mehr Migrantenkarawanen erwartet

Die US-Botschaft in Honduras teilte auf Twitter mit, die Einwanderung in die Vereinigten Staaten sei wegen der Pandemie schwieriger und gefährlicher als je zuvor. Die jetzige Gruppe ist die erste, die sich seit Beginn der Corona-Pandemie auf den Weg Richtung USA gemacht hat. Nach Angaben der Mittelamerika-Referentin des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Ines Klissenbauer, hat die Corona-Pandemie die Armut und Arbeitslosigkeit in Mittelamerika so sehr ansteigen lassen, dass sich mehr Flüchtlingskarawanen auf den Weg in Richtung USA machen werden.

Kleine Erleichterung: Ein Sattelschlepper nimmt Migranten ein Stück des Weges mit  (Foto: Orlando Sierra/AFP/Getty Images)
Kleine Erleichterung: Ein Sattelschlepper nimmt Migranten ein Stück des Weges mit Bild: Orlando Sierra/AFP/Getty Images

Besonders betroffen ist das Länderdreieck Honduras, El Salvador und Guatemala. "Neben der akuten Notlage, die die große Armut und Ausweglosigkeit vieler Menschen noch verschärft, sind es die seit Jahrzehnten grassierende Gewalt, Kriminalität und der Raubbau an der Existenzgrundlage der Menschen, weshalb viele die Flucht als einzige Alternative für eine bessere Zukunft für sich ausmachen", sagte Klissenbauer.

Grenzbehörden gewarnt

Laut Adveniat bringen sich die Grenzbehörden in Mexiko und Guatemala angesichts der Meldungen aus Honduras bereits in Stellung. "Angesichts der schärferen Grenzsicherungsmaßnahmen weichen immer mehr Menschen über unsichere Fluchtwege und nicht bewachte Grenzen aus", warnte Klissenbauer.

Hunderte Honduraner brechen in der Stadt San Pedro Sula Richtung USA auf (Foto: AP Photo/picture-alliance)
Nochmals ein Foto aus San Pedro Sula, wo hunderte Honduraner aufbrachenBild: AP Photo/picture-alliance

In den vergangenen Jahren hat es mehrfach Flüchtlingsmärsche von Honduras Richtung USA gegeben - den ersten im Oktober 2018, als rund 2000 Menschen nordwärts durch Guatemala und Mexiko zogen. Die Menschen schafften es allerdings nur bis in die nordmexikanische Grenzstadt Tijuana. Der Versuch, die US-Grenze zu überwinden, scheiterte.

In den darauffolgenden Monaten folgten mehrere ähnliche Aktionen. US-Präsident Donald Trump entsandte als Reaktion 6000 Soldaten an die Grenze zu Mexiko und warnte vor einer "Invasion von Kriminellen". Derzeit warten mehrere tausend Honduraner in Mexiko auf eine Antwort der US-Behörden auf ihren Asylantrag.

hf/sti (epd, kna)