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Politik

Mekka-Wallfahrt Hadsch 2020 nur für Saudis

23. Juni 2020

Aus Sorge vor einem Anstieg der Corona-Fälle begrenzt Saudi-Arabien die Zahl der Pilger bei der diesjährigen Hadsch-Wallfahrt drastisch. Internationale Pilger werden gar nicht erst ins Land gelassen.

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Saudi-Arabien einsame Pilger in Mekka an der Kaaba
Desinfektionsmaßnahmen vor dem Heiligtum Kaaba in der großen Moschee in MekkaBild: AFP

Die Mekka-Wallfahrt werde in diesem Jahr nur einer sehr begrenzten Zahl von saudischen Bürgern und dauerhaft im Königreich ansässigen Ausländern aller Nationen offen stehen, heißt es in einer Ankündigung der staatlichen Medien. Hintergrund seien die weltweite Zunahme der COVID-19-Fälle, das Fehlen eines Impfstoffes und die Schwierigkeit, bei einer großen Zahl von Pilgern einen ausreichenden Abstand zwischen den Menschen zu gewährleisten.

Saudi-Arabien  | Hadsch Pilgertfahrt nach Mekka
Bei der Hadsch 2019Bild: Reutesr/W. Ali

Saudi-Arabien hatte bereits Ende März die Muslime aufgerufen, ihre Pläne für eine Wallfahrt nach Mekka zurückzustellen. Im Raum stand auch eine komplette Absage. Der Hadsch beginnt in diesem Jahr Ende Juli. Es ist das erste Mal in der modernen Geschichte des Landes, dass außerhalb des Königreichs lebende Gläubige nicht bei der Hadsch dabei sein dürfen.

Für viele Gläubige die Reise ihres Lebens 

Das Geschäft mit den Pilgern zählt nach dem Öl zu den wichtigsten Einnahmequellen für Saudi-Arabien. 2019 nahmen fast 2,5 Millionen Menschen an Wallfahrten nach Mekka und Medina teil, darunter 1,8 Millionen Pilger aus dem Ausland. Der Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.

Saudi-Arabien einsame Pilger in Mekka an der Kaaba
Ungewohnte Leere - Betende auf Abstand vor der KaabaBild: AFP

Seit Ende Mai erlaubt Saudi-Arabien unter strengen Auflagen wieder den Zugang zur Großen Moschee in Mekka und zur Moschee des Propheten Mohammed in Medina zum Gebet.

Saudi-Arabien hat bisher mehr als 160.000 Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 und mehr als 1300 Tote in Verbindung mit der Lungenkrankheit gemeldet. Es ist damit das arabische Land mit den meisten Fällen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war zuletzt noch einmal deutlich angestiegen und kletterte in der vergangenen Woche auf fast 5000. Trotzdem lockerte die Regierung am Sonntag die landesweiten Ausgangsbeschränkungen.

qu/ml (rtr, dpa, afp, ap)