1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr Flüchtlinge zurück nach Österreich

12. Januar 2016

Die deutschen Behörden schicken offenbar immer mehr Flüchtlinge zurück nach Österreich. Besonders effektiv ist das Vorgehen nach Einschätzung der Polizei allerdings nicht.

https://p.dw.com/p/1Hbf3
Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze (Foto: picture alliance/dpa/A. Weigel)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Weigel

Bei den Abgewiesenen geht es um Flüchtlinge, die eigentlich nach Skandinavien weiterreisen wollen. Ihre Zahl sei "von täglich 60 im Dezember auf täglich 200 seit Jahresbeginn gestiegen", sagte der Polizeisprecher von Oberösterreich, David Furtner, der Nachrichtenagentur AFP. Durch das nördliche österreichische Bundesland gelangen die meisten Flüchtlinge nach Deutschland.

Eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion München erklärte, die Zahl der Menschen, die zurückgeschickt würden, schwanke täglich sehr stark, "zwischen einem oberen zweistelligen und einem unteren dreistelligen Bereich". Wenn die Voraussetzungen gegeben seien, dann "schicken wir sie zurück, etwa solche Flüchtlinge, die gar nicht in Deutschland Asyl beantragen wollen". Eine neue Anweisung diesbezüglich gebe es nicht.

Über Umwege doch nach Deutschland

Der Großteil der nach Österreich zurückgeschickten Flüchtlinge komme aus Afghanistan und wolle nach Schweden oder Dänemark, sagte Furtner. Die nach seinen Angaben zunehmenden Zurückweisungen an der deutsch-österreichischen Grenze fallen mit der Einführung von Grenzkontrollen an der schwedisch-dänischen und an der dänisch-deutschen Grenze zusammen. Zurück nach Österreich würden aber auch Flüchtlinge ohne gültige Papiere geschickt.

Die verstärkte Abschottung ist nach seinen Worten nicht sonderlich effektiv. Die meisten abgewiesenen Migranten würden nach ihrer Rückkehr nach Österreich über Umwege doch wieder nach Deutschland gelangen.

Dessen ungeachtet will Wien als Reaktion nun seinerseits die Grenze zu Slowenien wieder schärfer kontrollieren. Das kündigte Kanzler Werner Faymann in einem Interview mit der "Kronenzeitung" an.

gri/jm (afp, rtr)