Bloomberg erwägt Kandidatur fürs Weiße Haus
8. November 2019Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg bereitet sich US-Medienberichten zufolge auf einen Einstieg in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bei den US-Demokraten vor. Mehrere Medien, darunter die Zeitung "New York Times", berichteten, der 77-Jährige werde in dieser Woche voraussichtlich in mindestens einem US-Bundesstaat die Unterlagen für seine Kandidatur einreichen.
Im März hatte der Milliardär, der von 2001 bis 2013 Bürgermeister von New York war, eine Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 noch ausgeschlossen. Seit Wochen habe er mit dem Gedanken gespielt, sich nun doch um den Einzug ins Weiße Haus zu bewerben, hieß es unter Berufung auf einen Berater. Die endgültige Entscheidung stehe aber noch aus.
Nähe zur US-Finanzwelt
Den Berichten zufolge entsandte Bloomberg Mitarbeiter nach Alabama, um dort vor Ablauf der Frist am diesem Freitag Unterschriften zu sammeln, die für die Vorwahlen in dem Bundesstaat erforderlich sind. Dieser Schritt ist das erste eindeutige Zeichen dafür, dass Bloomberg sich auf eine Kandidatur gegen US-Präsident Donald Trump vorbereitet.
Bloomberg ist einer der reichsten Männer der Vereinigten Staaten. Er war sowohl Mitglied der Republikaner als auch der Demokratischen Partei und als Bürgermeister parteilos. Er gilt als gemäßigt, steht der Finanzwelt nahe und hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm die von den Präsidentschaftsanwärtern Bernie Sanders und Elizabeth Warren angekündigten Maßnahmen zu links sind. "Er denkt, dass Joe Biden schwach ist und Sanders und Warren nicht gewinnen können", zitierte die "New York Post" aus dem Umfeld Bloombergs. Schon jetzt bewerben sich 17 Männer und Frauen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur.
"Der Präsident wird gewinnen"
Bloomberg setzt sich unter anderem für Klimaschutz und gegen Waffengewalt ein. Er biete den Demokraten neue Möglichkeiten, sagte sein Sprecher Howard Wolfson. "Mike ist in der Lage, den Kampf mit Trump aufzunehmen und zu gewinnen." Die Sprecherin des US-Präsidialamtes zeigte sich derweil gelassen. "Es ist am Ende also egal, wer gegen ihn antritt - der Präsident wird gewinnen", sagte Stephanie Grisham dem Sender Fox News.
sti/stu (afp, ap, rtr)