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Politik

Malis Ex-Präsident Keita gestorben

16. Januar 2022

Ibrahim Boubacar Keita hatte das westafrikanische Land von 2013 bis zu seinem Sturz im Jahr 2020 regiert. Er wurde 76 Jahre alt.

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Mali Ibrahim Boubacar Keita
Bild: Pool/ABACA/empics/picture alliance

Wie die Familie mitteilte, verstarb Boubacar Keita in seinem Haus in Bamako. Die Todesursache wurde nicht genannt. Keita befand sich in seiner zweiten fünfjährigen Amtszeit, als er 2020 vom Militär gestürzt wurde. Danach war er aus der Öffentlichkeit verschwunden. Laut Medienberichten wurde er mehrfach in den Vereinigten Arabischen Emiraten medizinisch behandelt. 

Dem Staatsstreich vorausgegangen waren monatelange regierungsfeindliche Proteste. Die Opposition und Teile der Zivilgesellschaft warfen Keita Tatenlosigkeit im Kampf gegen Terrorgruppen vor, die den Netzwerken "Islamischer Staat" und El-Kaida nahestehen. Seit zehn Jahren befindet sich Mali in einer schweren Krise, die sich vom Norden weiter in Richtung Zentrum sowie in die Nachbarländer ausgebreitet hat.

Malis Außenminister Abdoulaye Diop äußerte sich betrübt über Keitas Tod. "Ich verneige mich mit großer Betroffenheit vor seinem Andenken", erklärte er. Auch Senegals Präsident Macky Sall und Nigers Ex-Präsident Mahamadou Issoufou bekundeten ihre Anteilnahme. Vor Keitas Haus versammelten sich zahlreiche Politiker und andere Trauernde.

Engagement für die Menschenrechte

Der Sozialist Keita ging in Frankreich und Mali zur Schule und studierte in der senegalesischen Hauptstadt Dakar sowie an der Sorbonne in Paris. Bevor er Anfang der 90er Jahre nach Malis Übergang zur Demokratie in die Politik ging, arbeitete er unter anderem für die Menschenrechtsorganisation Terre des Hommes.

Seit Keitas Sturz regiert in Mali eine Übergangsregierung, an deren Spitze mittlerweile General Assimi Goita steht. Sie ist zunehmend in der Kritik, da sie nicht wie geplant Ende Februar Wahlen durchführen lässt, um die Rückkehr zu einem Mehrparteiensystem zu ermöglichen. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS verhängte deshalb vor einer Woche schwere Sanktionen

uh/qu (afp, rtr, kna)