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Einsatz für entführte Schülerinnen

13. Juli 2014

Die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai hat in Nigeria auf das Schicksal der über 200 von Islamisten entführten Schülerinnen aufmerksam gemacht. Die Mädchen seien ihr wie Schwestern, erklärte sie in Abuja.

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Malala Yousafzai in Abuja (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die 16-Jährige Malala, die einen gezielten Kopfschuss der Taliban schwer verletzt überlebte, bereist zur Zeit Nigeria. Bei einem Treffen mit Eltern der Entführten erklärte sie, sich für deren Freilassung einzusetze. Die mehr als 200 Mädchen waren im April im Nordosten Nigerias von der islamistischen Gruppe Boko Haram verschleppt worden.

Kampagne in Internet

Das Schicksal der Schülerinnen gehe ihr sehr nahe, sagte die 16-Jährige bei dem Treffen in einem Hotel in Abuja. Sie wolle sich im Rahmen der Internetkampagne "BringBackOurGirls" so lange engagieren, bis die Mädchen wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren könnten. Die über soziale Netzwerke verbreitete Kampagne wird auch von der amerikanischen Präsidentengattin Michelle Obama und anderen Prominenten unterstützt, darunter die US-Schauspieler Sean Penn, Angelina Jolie und Justin Timberlake.

Kopfschuss schwer verletzt überlebt

Malala, die am Montag ihren 17. Geburtstag feiert, hatte 2012 knapp einen Mordanschlag der pakistanischen Taliban überlebt. Die radikalislamischen Extremisten hatten ihr in einem Schulbus in den Kopf geschossen, weil sie die Internet-Aktivitäten und die öffentlichen Reden des Mädchens für inakzeptabel hielten. Nach einer Notoperation und einer intensiven Behandlung in Großbritannien lebt sie heute mit ihrer Familie in England und setzt sich für das Recht aller Kinder auf einen Schulbesuch ein.

UN halten Boko Haram für terroristisch

Die Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden von Nigeria für einen islamischen Staat. Bei zahlreichen Anschlägen auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen und Schulen wurden seit 2009 tausende Menschen getötet. Die Entführung der mehr als 200 Schülerinnen sorgte international für Empörung. Der UN-Sicherheitsrat stuft die Islamisten seit kurzem als Terrororganisation ein und führt die Extremisten wegen ihrer Verbindungen zu Al-Kaida auf der Sanktionsliste gegen das Terrornetzwerk.

In einem Video, das der französischen Nachrichtenagentur AFP vorliegt, bekennt sich die Organisation zu zwei Anschlägen in den Städten Abuja und Lagos am 25. Juni. Bei dem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt waren mindestens 22 Menschen getötet worden. Wenige Stunden später wurde im Hafenviertel der Küstenmetropole Lagos ein Sprengstoffanschlag auf ein Treibstofflager verübt. Opfer gab es nicht.

uh/mak (rtr,afp)