Mailand setzt Zeichen gegen Rassismus
2. März 2019Der Stadtrat für Soziales und Immigration, Pierfrancesco Majorino, sprach von rund 200.000 Teilnehmern. Die Menschen zogen durch die Stadt und versammelten sich auf dem zentralen Platz vor dem Mailänder Dom. Organisiert hatten die Demonstration mehrere Hilfsorganisationen und soziale Vereinigungen, um "gegen eine Politik der Angst" zu protestieren.
Der Protest sei ein "machtvolles politisches Zeugnis, dass Italien nicht nur jenes Land ist, das derzeit beschrieben wird", sagte der Bürgermeister der norditalienischen Metropole, Giuseppe Sala. Mailand sende ein Signal für ein "anderes Italien" aus. Maurizio Landini, Chef der Gewerkschaft CGIL, prangerte die Arbeit der italienischen Regierung an. Sie fördere falsche Politikansätze und tue nichts gegen Ungleichheit. Italien wird seit vergangenem Juni von einer Koalition aus europakritischer Fünf-Sterne-Bewegung und ausländerfeindlicher Lega regiert.
Das Demo-Motto "Prima le persone" (Die Menschen zuerst) spielte auf den Slogan "Prima gli Italiani" (Italiener zuerst) von Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini an. Der verfolgt eine harte Linie gegen Migranten und verhinderte unter anderem, dass Schiffe von humanitären Organisationen mit Flüchtlingen an Bord italienische Häfen anlaufen durften. Damit hat Salvini zwar großen Erfolg in aktuellen Umfragen, allerdings spaltet er so auch das Land.
ust/jj (dpa, ap)