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Politik

Schmutzige Luft bleibt größte Gesundheitsgefahr

29. Oktober 2018

Die Luftverschmutzung in Europa ist nach wie vor zu hoch. Das ergab der Report "Luftqualität in Europa 2018" der Europäischen Umweltagentur. Demnach werden wichtige Grenzwerte allerorten noch immer überschritten.

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Bild: picture-alliance/blickwinkel/allOver/TPH

Die Europäische Umweltagentur (EEA) mit Sitz in Kopenhagen erklärte in dem Bericht, dass die Luftverschmutzung der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in 41 europäischen Ländern sei. Grundlage sind Daten von mehr als 2500 Messstationen in ganz Europa. Trotz langsamer Fortschritte würden die Grenzwerte von Europäischer Union und der Weltgesundheitsorganisation WHO vielerorts überschritten. Der Bericht enthält die neuesten amtlichen Daten zur Luftqualität, die im Jahr 2016 von mehr als 2 500 Überwachungsstationen in ganz Europa gemeldet wurden.

Für das Jahr 2015 kommen die Forscher auf rund 442.000 errechnete vorzeitige Todesfälle im Zusammenhang mit Luftverschmutzung. Davon gab es demnach 391.000 Fälle in den 28 EU-Mitgliedsstaaten. Als Hauptursachen nennen die Wissenschaftler Feinstaub, bodennahes Ozon und Stickstoffdioxid. Sie verursachen oder verschlimmern Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs und führten zu verkürzter Lebensdauer, wie die EEA mitteilte.

Hauptverursacher Straßenverkehr

Als hauptsächliche Quellen der Verschmutzung nennt der Bericht den Straßenverkehr, Energieerzeugung, Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalte. "Emissionen im Straßenverkehr sind häufig schlimmer als solche aus anderen Quellen", erklärte EEA-Direktor Hans Bruyninckx. Sie würden in Bodennähe ausgestoßen und kämen häufig in Städten und damit in der unmittelbaren Nähe von Menschen vor. "Deshalb ist es so wichtig, dass Europa sich noch stärker bemüht, die Emissionen aus Verkehr, Energie-Erzeugung und Landwirtschaft zu senken und diese Bereiche sauberer und nachhaltiger zu gestalten."

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Darüber hinaus habe die Luftverschmutzung auch massive wirtschaftliche Auswirkungen wie eine kürzere Lebenserwartung, steigende Kosten für medizinische Versorgung sowie eine geringere wirtschaftliche Produktivität durch Krankheitstage. Des Weiteren beeinträchtigt die Luftverschmutzung auch die Ökosysteme, indem sie Böden, Wälder, Seen und Flüsse schädige und die landwirtschaftlichen Erträge schmälere. Schärfere Vorschriften zur Luftreinhaltung und verbesserte Standards für Fahrzeugemissionen, Industrie und Energieerzeugung haben laut EEA seit 1990 bereits zu einer Verringerung von vorzeitigen Todesfällen um rund die Hälfte geführt.

Die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung sind vielfältig und reichen von Lungenentzündungen bis zu vorzeitigen Todesfällen. Bei der Bewertung gesundheitlicher Risiken hat die EUA die Mortalität als quantifiziertes gesundheitliches Resultat ausgewählt, da diese die verlässlichsten Beweismittel liefert. Die Mortalität aufgrund der Exposition gegenüber Luftverschmutzung wird im Sinne von „vorzeitigen Todesfällen" und als „Anzahl verlorener Lebensjahre" geschätzt.

kle/se (dpa, eea.europa.eu)