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"Lola rennt": Bollywood dreht Remake

Elizabeth Grenier hm
23. Februar 2020

Längst ein Kinoklassiker: Tom Tykwers Film "Lola rennt" von 1998 wird neu verfilmt. Finanzkräftiger Koproduzent der Bollywood-Produktion ist Sony Pictures. In den Hauptrollen die Stars Taapsee Pannu und Tahir Raj Bhasin.

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Deutschland Geschichte Film Filmszene Lola rennt
Bild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Kinofilm "Lola Rennt" mit der Schauspielerin Franka Potente in der Hauptrolle bekommt ein Remake in Hindi. Unter dem Titel "Loop Lapeta" produziert Sony Pictures India eine neue Fassung des erfolgreichen Klassikers von 1998. Auf Twitter verspricht Sony "eine Thriller-Komödie, die das Herz rasen lässt".

Besetzung ist ein Glückfall

Die weibliche Hauptrolle der Lola spielt Bollywood-Star Taapsee Pannu, Tahir Raj Bhasin übernimmt die Rolle des ursprünglich von Moritz Bleibtreu verkörperten Freundes von Lola. Pannu - laut "Times of India" eine der meistbeschäftigten Schauspielerinnen Bollywoods - zeigte sich begeistert von dem Remake-Projekt: "Ich bin gierig nach guten Drehbüchern", lässt sie ihre Fans auf Twitter wissen. "Und das ist eins!"

Bildkombo Bollywood Schauspieler Taapsee Pannu und Tahir Raj Bhasin
Schauspielerin Taapsee Pannu und ihr Schauspielkollege Tahir Raj Bhansin

"So ein Remake wie 'Looop Lapeta' ist eine glänzende Ergänzung unserer Produktpalette an spannenden Filmen", sagte Vivek Krishnani, der Geschäftsführer von Sony Pictures Entertainment India dem Fachmagazin "The Hollywood Reporter". Für ihn ist die Besetzung ein Glücksfall: "Wir sind hocherfreut über die wunderbaren Schauspieler, die bei dieser Produktion an Bord gekommen sind, um dem Drehbuch neues Leben einzuhauchen."

Warum der Film ein Welterfolg wurde

Nach der gefeierten Premiere von "Lola rennt" bei den Filmfestspielen von Venedig 1998 hat der Actionthriller des deutschen Regisseurs Tom Tykwers mehrere internationale Preise gewonnen, u.a. beim Sundance-Festival in den USA, dem Forum des unabhängigen Films. Sieben Auszeichnungen erhielt der Film allein beim Deutschen Filmpreis - darunter die als bester Film.

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Krasse Geschichte: Lola (Franca Potente) will ihren Freund Manni (Moritz Bleibtreu) raushauenBild: X Filme

Tom Tykwers dritter Spielfilm, der mit über 1000 Statisten in Berlin gedreht wurde, zeigt in einem visuell kühnen Stil und mit extrem schnellen Schnittfolgen eine während des gesamten Films laufende Lola (Franka Potente), die versucht, innerhalb von 20 Minuten 100.000 DM (die deutsche Währung vor dem Euro) zu ergattern. Mit dem Geld will Lola ihren Freund Manni (Moritz Bleibtreu) retten.

Das Lebensgefühl der 1990er Jahre

Der Soundtrack treibt den Zuschauern mit hämmernden Technobeats den Schweiß auf die Stirn. Künstlerisch wurde der Thriller sowohl von der deutschen wie auch der internationalen Filmkritik sehr positiv aufgenommen. Er sei ein Meilenstein für den deutschen Film der 1990er Jahre, wie das Fachportal "filmstarts.de" schreibt: "Schnell, pulsierend, dynamisch ist der Thriller, der auf herausragende Weise das Lebensgefühl dieser Zeit einfängt."

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Atemberaubend: Franca Potente in "Lola rennt" (1998)Bild: imago/EntertainmentPictures

Regisseur Tom Tykwer, der auch die Musik zum Teil selbst komponiert hat, schaffe es mit "Lola rennt", die deutsche Filmindustrie aus ihrem Schneewittchen-Schlaf zu wecken. "Damit beweist er auf dem internationalen Parkett, dass auch Filme 'Made in Germany' durch Originalität und Experimentierfreudigkeit glänzen können."

Oft kopierte Stilelemente

Der Film brach auch mit traditionellen Erzählstrukturen, die bislang im deutschen Film üblich waren. Er beleuchtete ein spannendes Ereignis von wenigen Minuten aus drei völlig unterschiedlichen Perspektiven - und montierte es zu einer Geschichte. Tykwer verwendete darin höchst unterschiedliche filmische Elemente, darunter Videoclips sowie Zeichen- und Trickfilm. In schneller Abfolge wechselte er zwischen Farbe und Schwarz-Weiß-Aufnahmen.

Tom Tykwer Berlinale Jury
International erfolgreich: Regisseur Tom TykwerBild: Getty Images/P. Le Segretain

Auch kommerziell war der Film sehr erfolgreich. Allein an den Kinokassen in den USA spielte die deutsche Produktion mehr als 7,2 Millionen US-Dollar (12,7 Millionen Euro) ein. In Deutschland wurde der Film 2013 als Bühnenstück für das Theater Regensburg adaptiert.

Die Bollywood-Version

Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich das Drehbuch der Hindi-Version vom Original unterscheidet. Die Bollywood-Produktionen setzen traditionell auf viel Gefühl und eher nicht so sehr auf knappe, coole Dialoge und spannende Actionszenen. Die Dreharbeiten zu "Looop Lapeta" beginnen im April 2020 in Indien. Die weltweite Premiere ist für den 29. Januar 2021 avisiert.

Auch Erfolgsfilme aus Hollywood sind als weitere Remake-Produktionen geplant: In der indischen Version von "Forrest Gump" etwa wird der populäre Bollywood-Schauspieler Aamir Khan die Hauptrolle spielen, die in der US-Version Tom Hanks verkörperte.

hm/nf (dpa/hollywoodreporter.de)

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