Tom Tykwer wird 50
23. Mai 2015Die Filmographie Tykwers, der sich als Regisseur, Drehbuchautor, Komponist und Produzent auf vielen Feldern des Filmgeschäfts tummelt, ist lang. Mehrfach erhielt der 1965 in Wuppteral geborene Tykwer den Deutschen Filmpreis. Zuletzt hat er mit der Serie "Babylon Berlin" von sich Reden gemacht. Immer wieder kämen "tolle Filme" aus Deutschland, sagt er. Doch mit dem deutschen Film sei es leider "ein ewiges Auf und Ab."
Seine größten Erfolge
Mit "Die tödliche Maria" (1993) mit Nina Petri und Joachim Król in den Hauptrollen begann Tykwers beispiellose Karriere. Beide Schauspieler waren dann auch in Tykwers bis dato wohl bekanntesten Streifen "Lola rennt" (1998) zu sehen. Dieses experimentierfreudige Ganstermovie katapultierte nicht nur den Regisseur selbst, sondern auch seine Hauptdarsteller Franka Potente und Moritz Bleibtreu ins Rampenlicht. Mit Joachim Król arbeitete Tykwer dann erneut für "Der Krieger und die Kaiserin" (2000) zusammen.
Mit "Heaven" stieg Tykwer 2001 ins internationale Geschäft ein. Mit "The International" (2009), einem Politthriller mit Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl und Ben Whishaw , sowie der Romanverfilmung "Cloud Atlas" mit Tom Hanks und Halle Berry folgten weitere hochkarätige Hollywood-Produktionen. "Cloud Atlas" gewann nicht nur fünf Deutsche Filmpreise, sondern war auch für einen Golden Globe nominiert.
Der britische Schauspieler Ben Whishaw war außerdem in einer weiteren sehr erfolgreichen Romanverfilmung Tykwers zu sehen: "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" (2006) von Produzent Bernd Eichinger (1949-2011) nach dem Buch von Patrick Süskind spielte weltweit mehr als 135 Millionen Euro ein.
"Lola rennt" demnächst Prüfungsstoff
Als ein vorweggenommes Geschenk dürfte ihn diese Nachricht erreicht haben: Sein Gangstermovie "Lola rennt" wird demnächst, 17 Jahre nach der Premiere, Prüfungsstoff in britischen Schulen. Englische Teenager, die Deutsch lernen wollen, müssen ab sofort die Hauptdarstellerin Franka Potente im Originalton verstehen können. Um das sinkende Interesse für die Fremdsprache neu zu wecken, setzt die britische Schulverwaltung wohl auf spannendere Themen als die klassischen Fragen nach dem Lieblingstier, den Sommerferien und der Schuluniform: "Wo sind meine 100.000 Mark? Und wie entkomme ich meinem Gangsterboss, wenn ich sie nicht wiederfinde?"
sd/as, (dpa/tomtykwer.de)