Letzter Citroën aus Aulnay
25. Oktober 2013Der französische Autokonzern PSA Peugeot-Citroën, nach Volkswagen der größte Autobauer Europas, setzt seinen Sanierungsplan in die Tat um: Im kommenden Jahr wird das traditionsreihe Werk in Aulnay-sous-Bois, einer Kleinstadt in der Nähe von Paris, geschlossen. Bereits jetzt ist dort das letzte Auto fertiggestellt worden: ein hellgrauer Citroën C3.
Das Werk, in dem zurzeit noch 3000 Beschäftigte arbeiten, hat in seinen besten Zeiten bis zu 700 Autos am Tag produziert. Insgesamt wurden dort, wie PSA am Freitag mitteilte, 8,5 Millionen Autos gebaut. Der heute als letztes Auto vom Band gelaufene Citroën C3 wird nicht im Straßenverkehr fahren: Das ebenfalls in Aulnay ansässige Citroën-Museum hat den Wagen gekauft.
Die Kündigungen kommen im April
Die anstehende Werksschließung in Aulnay ist ein weiteres Kapitel im verzweifelten Überlebenskampf von PSA Peugeot-Citroën. Im vergangenen Jahr konnte der Konzern knapp drei Millionen Autos verkaufen, die von 202.000 Angestellten in sechs Ländern gebaut wurden. Zwar erzielte Frankreichs größter Autobauer einen Umsatz vom 55,4 Milliarden Euro, fuhr aber einen Verlust von mehr als fünf Milliarden Euro rein.
Das Unternehmen will bis zum Mai 2014 in Frankreich 11.200 Stellen abbauen und in allen Unternehmensbereichen massive Einsparungen vornehmen. Nach Konzernangaben sei für 2700 der betroffenen 3000 Angestellten in Aulnay "eine Lösung" gefunden worden: Sie wurden oder werden noch versetzt, haben einen anderen Arbeitgeber gefunden oder werden in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Alle anderen Beschäftigten werden ab dem 1. April ihre Kündigung erhalten.
dk/kle (dpa/afp)