Letzte Ebola-Patientin in Liberia geheilt
5. März 2015In Liberia ist die vorerst letzte Ebola-Patientin aus einem Behandlungszentrum als geheilt entlassen worden. Beatrice Yordolo konnte die von China errichtete Ambulanz in einem Vorort der Hauptstadt Monrovia verlassen, wie Regierungsmitarbeiter bestätigten. Yordolo zeigte sich "tief dankbar" für die erfahrene Hilfe. "Ich wusste nicht, ob ich es schaffe", sagte sie.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, dass in dem westafrikanischen Land in der Woche bis zum 1. März keine neuen Ebola-Fälle aufgetreten seien. Es müssten aber noch weitere 30 Tage vergehen, bis Liberia von der Weltgesundheitsbehörde als Ebola-frei eingestuft werden könne, betonte Vize-Gesundheitsminister Tolbert Nyenswah. In dem Land erkrankten mehr als 9000 Menschen, 4117 starben nach offiziellen Angaben.
Leichname ungeschützt beerdigt
Den guten Nachrichten aus Liberia steht ein neuer Anstieg der Fälle in den nördlichen Nachbarländern entgegen. So wurden in Sierra Leone innerhalb einer Woche 81 Neuinfektionen gezählt, 18 mehr als in der Vorwoche. In Guinea sei die Zahl der neu Erkrankten im gleichen Zeitraum um 16 auf 51 gestiegen, berichtet die WHO. In beiden Ländern würden Ebola-Tote auch weiterhin ungeschützt beerdigt.
Insgesamt registrierte die WHO seit Ausbruch der Epidemie vor etwa einem Jahr nahezu 24.000 Fälle in den drei westafrikanischen Staaten. Fast 10.000 Patienten erlagen der Seuche. Doch das sind nur die offiziellen Zahlen; die Dunkelziffer könnte viel höher liegen.
Testreihe für Impfstoff
In Guinea beginnt laut WHO am Wochenende ein erster groß angelegter Test eines Impfstoffs. Ähnliche Versuchsreihen laufen in Liberia bereits seit einigen Wochen. Bislang gibt es noch keine zugelassenen Impfstoffe oder Heilmittel gegen das oftmals tödlich verlaufende Ebolafieber.
jj/wl (dpa, afp, rtr, epd)