Lambda-Variante schwächt Corona-Impfschutz ab
4. August 2021Obwohl bereits vor einem Jahr die erste Infektion mit der Lambda-Variante des Coronavirus in Peru nachgewiesen wurde, wissen wir noch vergleichsweise wenig über diese Variante.
Umso wertvoller ist die jüngste Studie von Forschenden aus Japan , wonach das Spike-Protein der Lambda-Variante drei Mutationen in sich trägt, die Sorgen bereiten.
Im Spike-Protein der Lambda-Virusvariante sorgt eine Mutation dafür, dass das Virus weniger gut von Antikörpern neutralisiert werden kann. Es entkommt quasi der Immunantwort. Der Immunschutz von Geimpften und Genesenen nimmt ab. Die Impfungen schützen demnach also schlechter vor einer Infektion.
Die beiden anderen Mutationen sorgen dafür, dass sich Menschen leichter mit der Lambda-Variante anstecken können, heißt es in dem Preprint, dass noch von unabhängiger Seite überprüft werden muss.
Rasante Ausbreitung
Die Ergebnisse könnten aber erklären, warum sich diese auch C.37 genannte Variante derzeit so rasend schnell ausbreitet. Aktuell wurde die Lambda-Variante in rund 30 Staaten festgestellt, vor allem in Südamerika, aber auch in Europa sind bereits einzelne Fälle aufgetreten, so etwa in Spanien, Großbritannien, Italien und auch in Deutschland.
Bislang stuft die Weltgesundheitsorganisation die Lambda-Variante weiterhin als "Variant of Interest", also als "Variante unter Beobachtung" ein. Nach Ansicht des japanischen Forschungsteams erfülle die Lambda-Variante allerdings alle Voraussetzungen, um als eine "Variant of Concern", also also eine "besorgniserregende Variante" klassifiziert zu werden.
Als solch eine "besorgniserregende Variante" zählt inzwischen ja auch die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante. Ob sich Lambda aber gegen diese mittlerweile dominante Variante durchsetzen kann, ist bislang eher unwahrscheinlich.
Geschwächter Impfschutz für Risikogruppen gefährlich
Auch wenn der Impfschutz der Corona-Impfstoffe durch Varianten wie Delta schwächer wird, so ist die Zahl der "Impfdurchbrüche", also die Zahl der Ansteckungen trotz vollständiger Impfung, vergleichsweise gering.
Infizierte Geimpfte können zwar wieder Andere anstecken, aber bei den meisten Geimpften führt eine Infektion nur zu einem milden oder symptomfreien Verlauf.
Gefährdeter sind dagegen vollständig Geimpfte mit einem mit einem geschwächtem Immunsystem, also etwa Ältere, Krebskranke oder Menschen mit einem transplantierten Organ. Bei ihnen kann es durch diese Varianten auch eher zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen.
Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass primär diese Menschen spätestens im Herbst eine Booster-Impfung, also eine Impfauffrischung brauchen.