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Löws Testelf spielt remis

6. Juni 2017

Gegen Dänemark kommt die deutsche Nationalmannschaft mit einer zusammengewürfelten Elf zu einem leistungsgerechten Unentschieden. Lange liegt Löws Team zurück, der Ausgleich fällt erst kurz vor Schluss.

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Daenemark - Deutschland
Bild: Picture alliance/GES/M. Ibo Güngör

Die Trikotnummern, gewisse Bewegungsabläufe - es gibt viele Möglichkeiten schnell zu erkennen, welcher deutsche Nationalspieler gerade den Ball hat. So schwer wie im Länderspiel gegen Dänemark in Kopenhagen dürften es die deutschen Fans aber schon lange nicht mehr gehabt haben. Mit Kevin Trapp, Lars Stindl und Sandro Wagner hatte Bundestrainer Jogi Löw allein drei Debütanten in die Startelf beordert, die auch sonst nicht mit gerade mit Stammspielern gespickt war. Später wurde auch noch munter gewechselt. Dieser Experimentalcharakter war der Partie deutlich anzumerken. Eine ordentliche Leistung reichte am Ende aber noch für ein 1:1 (0:1) der DFB-Auswahl gegen die topbesetzten Dänen.

Der Münchner Joshua Kimmich erzielte in der 88. Minute den verdienten Ausgleich. Christian Eriksen (18.) hatte nach einem Aussetzer des Italien-Legionärs Antonio Rüdiger die Gastgeber in Führung gebracht. Bundestrainer Joachim Löw konnte mit dem Kaltstart für die Generalprobe der WM-Endrunde 2018 durchaus zufrieden sein. Schon zuvor hatte Löw gesagt: "In dieser Phase, beim Confed Cup, steht eindeutig die Entwicklung im Vordergrund, nicht einzig und allein erfolgreiches Handeln."

Draxler als Kapitän einer blutjungen Elf

Julian Draxler, der das DFB-Team zum zweiten Mal als Kapitän aufs Feld führte, und Matthias Ginter waren die einzigen Weltmeister in der Anfangsformation. Frankreich-Legionär Draxler von Paris St. Germain, selbst erst 23 Jahre alt, ist mit nun 29. Einsätzen der erfahrenste Mann im aktuellen Kader. Insgesamt brachte es die Startelf mit einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren auf 107 Länderspiele und sieben Tore. "Die Neuen sind heiß, die Zukunft des deutschen Fußballs. Sie haben sich etwas vorgenommen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff vor dem Anpfiff.

Daenemark - Deutschland
Ginter und Rüdiger patzen, Eriksen haut drauf - Torwart Trapp hat nach 18 Minuten das NachsehenBild: Picture alliance/GES/M. Ibo Güngör

Im strömenden Regen war Draxler von Beginn an Fixpunkt des deutschen 3-4-1-2-Systems, fast jeder Angriff führte über ihn. Unterstützt wurde Draxler vom engagierten Kimmich im rechten Mittelfeld. Die erste Chance hatte allerdings Dänemarks Jannik Vestergaard - einen Volleyschuss des Gladbacher Verteidigers aus kurzer Distanz parierte Trapp glänzend (15.). Drei Minuten später brachte Ginter seinen Nebenmann Rüdiger mit einem Rückpass-Heber in Not, der Eriksen den Ball vor die Füße köpfte und mit seinem kapitalen Fehler die Führung der Dänen ermöglichte. Trapp war beim folgenden Aufsetzer ohne Chance.

Trapp überzeugt zwischen den Pfosten

Den ersten deutschen Torschuss gab Leon Goretzka in der 24. Minute ab. Wagner wurde wenig später in guter Schussposition geblockt (31.), Goretzkas Fernschuss hielt Torhüter Frederik Rönnow (32.) stark. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Eriksen das 2:0 für die Dänen auf dem Fuß, der Edeltechniker schoss aber knapp über das Tor. 180 Sekunden später verhinderte Trapp mit einer Glanzparade gegen Yussuf Poulsen von Bundesliga-Vizemeister RB Leipzig einen höheren Rückstand seines Teams. Unterdessen bissen sich Wagner und Co. an der guten Defensive der Gastgeber weiterhin die Zähne aus. Die zunächst beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Ginter, der in der 59. Minute am glänzend reagierenden Rönnow scheiterte. Kurz darauf feierte der Kölner Profi Frederik Sörensen aufseiten der Dänen sein Debüt. 

Beste Akteure in der deutschen Mannschaft waren der emsige Draxler und Trapp, der sich in Abwesenheit von Stammtorwart Manuel Neuer für weitere Einsätze empfehlen konnte. Wagner war bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute bemüht, dem Hoffenheimer fehlte es aber vor nur 15.488 Zuschauern bei diesem Jubiläumsspiel an der nötigen Durchschlagskraft.

Dass sich vor allem die Offensive in den kommenden Tagen noch finden muss, ist aber nachvollziehbar. Im WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Nürnberg gegen San Marino hat Deutschlands Alternativ-Anzug eine weitere Gelegenheit dazu. 

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor