Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist tot
2. Juni 2018Nach Informationen der "Bild"-Zeitung starb der 92-Jährige am Freitagabend (01.06.2018) auf dem Weg in eine Klinik. Die Frankfurter Polizei bestätigte den Tod an diesem Samstag.
"Kultur für alle"
Der am 25. August 1925 in Bremen geborene Hilmar Hoffmann begann seine Karriere als Regieassistent an den Städtischen Bühnen Essen. In Oberhausen leitete er eine Volkshochschule und gründete ein Kurzfilmfest. Bei allem lautete sein Leitmotiv "Kultur für alle". So brachte er als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt (1970 - 1990) das Theater auf die Straße und Liedermacher in die Stadtteile. Er sorgte für eine Vereinfachung der Ausstellungen der Museen und machte Literatur im "Literaturzirkus" sowie in 30 Stadtteil-Bibliotheken zugänglich. Er war es auch, der das Frankfurter Museumsufer mit seinen 15 Ausstellungshäusern aufbaute, darunter das Deutsche Filmmuseum, das Jüdische Museum oder die Kunsthalle Schirn.
Lesen Sie hier unser Porträt von Hilmar Hoffmann
Nach zahlreichen Lehraufträgen der Filmtheorie und Kulturpolitik im In- und Ausland - u.a. in Jerusalem - wurde Hilmar Hoffmann 1992 Präsident des Goethe-Instituts und blieb dies bis 2001.
Auch mit seinem Buch "Kultur für alle!" (1979) setzte sich Hoffmann für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe an Kultur ein.
Fragen nach der Bedeutung von Kultur und Kulturpolitik
Hoffmanns kulturpolitische Maßnahmen, denen seinerzeit in Frankfurt mit zuletzt einer halben Milliarde DM der größte Etat einer Großstadt zur Verfügung stand, speisten zudem über Jahre hinweg eine Debatte über die Bedeutung von Kultur und Kulturpolitik im sozialen Umfeld. Das von Hoffmann 1971 juristisch erstrittene erste "Kommunale Kino" in der Bundesrepublik Deutschland fand über 150 Nachahmungen.
bb/ack (dpa, www.munzinger.de)