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Konjunktursorgen in China

23. Januar 2014

Neue Konjunkturdaten schüren unter Experten Ängste vor einem Abschwung in China. Die Börsen in Fernost reagierten nervös darauf und drehten ins Minus. Aus Japan hingegen kamen positive Nachrichten.

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Frauen passieren eine Straße. Hinter ihnen große Wolkenkratzer und ein Kran zu sehen (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Erstmals seit sechs Monaten schrumpfte die Industrie in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hinter den USA. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex von Markit und HSBC fiel im Januar auf 49,6 und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im Dezember lag das Barometer noch bei 50,5 Zählern. "Diese schwachen Einkaufsmanager-Daten werden zwangsläufig die Angst vor einem Abschwung in der Volksrepublik schüren", sagte der chinesische Ökonom Linus Yip. Sein Kollege Kyoya Okazawa begründete die Entwicklung mit dem Reformkurs in China. Der Versuch, die Schattenbanken zu bekämpfen und die Märkte für den Privatsektor zu öffnen, belaste das Wachstum - vor allem in der ersten Jahreshälfte.

Der Nikkei-Index in Tokio büßte nach der Bekanntgabe der chinesischen Daten seine Gewinne ein und schloss mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 15.695 Punkten. Der breiter gefasste Topix fiel sogar 0,9 Prozent auf 1287 Zähler. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Japans.

Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur, Südkorea, Shanghai, Hongkong und Australien lagen im Minus. Nur wenige Einzelwerte stachen hervor. Die Aktien des exportorientierten Toyota -Konzerns gaben 1,3 Prozent nach. Deutliche Verluste verzeichneten die Papiere des Telekomanbieters Softbank, die 3,5 Prozent einbüßten. Der Euro kostete im fernöstlichen Handel 1,3548 Dollar und damit etwas mehr als am Mittwoch in New York.

Positive Signale aus Japan

Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich im Januar zum dritten Mal in Folge aufgehellt. Wie die am Donnerstag veröffentlichte Tankan-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters ergab, kletterte das Barometer für das produzierende Gewerbe um zwei Punkte auf 19. In der Dienstleistungsbranche stieg der Index ebenfalls um zwei Punkte auf 27. Dieser Wert wurde zuletzt im August 2004 erreicht. Allerdings dürften die Indizes im April wieder sinken, wenn die Mehrwertsteuer um drei Punkte auf acht Prozent angehoben wird. Viele Unternehmen fürchten dann um den privaten Konsum. Die Regierung will die Steuer im kommenden Jahr auf zehn Prozent erhöhen, um steigende Sozialausgaben zu bezahlen. Japan hat eine der ältesten Bevölkerungen der Welt.

rbr/se (rtr, dpa)