Man kann sich nicht zum Erfolg sparen. Sicher sind Einschnitte nötig, wenn die Erträge schrumpfen. Aber zunächst einmal braucht die Deutsche Bank eine überzeugende Strategie. Doch die ist nicht zu erkennen.
Was bietet die Deutsche Bank, was andere nicht haben?
Richtet man sich an den Mittelstand oder an die Privatkunden? Soll das Investmentbanking weitergeführt werden? Überzeugende Aussagen dazu gibt es nicht. Gut, das internationale Handelsgeschäft soll heruntergefahren werden. Aber wie stark, ist nicht zu erfahren. Deutsche und europäische Unternehmen sollen künftig im Fokus der Geschäfte stehen. Aber was bietet die Deutsche Bank, was andere nicht haben?
Hilflos und auch führungslos treibt der Tanker Deutsche Bank hin und her. Daran konnte auch der neue Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, bisher nichts ändern. Eine falsche Strategie und teilweise chaotische Personalpolitik haben das Finanzinstitut zu einem Sanierungsfall gemacht. Verantwortlich dafür sind die wechselnden Vorstandsvorsitzenden und der Aufsichtsrat, der nicht rechtzeitig eingriff.
Jetzt sollen die noch 97.000 Mitarbeiter das ausbaden, was ihre Chefs verursacht haben. Massenentlassungen stehen an, während andere europäische Finanzinstitute schon wieder einstellen, darunter die Credit Suisse und die UBS. Aber Sparen allein ist keine Strategie. Während andere Geldhäuser schon wieder auf Angriff setzen, ist die Deutsche Bank mit sich selbst beschäftigt. Die Krise wird zum Dauerzustand und das schwächt das Institut weiter. Es wird reagiert aber nicht agiert. Strategische Weitsicht sucht man vergeblich.
Deutschland braucht einen starken nationalen Champion
Für Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, ist das besonders schmerzlich. Das Land braucht eine starke Deutsche Bank. Eine Bank, die die deutsche und europäische Wirtschaft mit innovativen Produkten und Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt. Eine Bank, die auch die kleinen Privatkunden ernst nimmt und gut betreut. Einen stark geschwächten nationalen Champion aber braucht niemand.
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