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Jugendwort des Jahres 2017: "I bims"

17. November 2017

Kein Tippfehler. "I bims" bedeutet "Ich bin’s" in der Jugendsprache - und wurde von einer Jury zum Jugendwort des Jahres gewählt. Es gab auch noch andere schöne Wortkreationen in der engeren Auswahl.

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Smartphone Jugendlicher
Bild: Colourbox

Was irgendwie bayerisch anmutet, ist Jugendsprech für "Ich bin's", eine Kreation der "Vong"-Sprache. Die Wortschöpfung wurde am Freitag (17.11.2017) von einer 20-köpfigen Jury zum "Jugendwort 2017" gekürt. Sie werde häufig von Jugendlichen benutzt und repräsentiere daher die aktuelle Jugendsprache sehr gut, wie der Münchner Langenscheidt-Verlag mitteilte. Mit der Preisvergabe bringt sich der Verlag vor allem auch selbst ins Gespräch.
Wer also bei seinen Kids punkten will, könnte sich beim nächsten Kontrollanruf mit "I bims" melden, der Authentizität zuliebe leicht lallend. Zugegeben, wirklich fresh waren die Wahlen in den vergangenen Jahren nicht, eher so ein bisschen gammelfleischig. Das Jugendwort 2016 war "fly sein", was bedeutet, dass jemand gut abgeht, es drauf hat oder cool ist. Nun, die Rapperin Missy Elliott hatte schon 1997 ein Album namens "Supa Dupa Fly" draußen, zu einer Zeit also, als die Jugendlichen von heute noch gar nicht geboren waren.

Jury aus Sprachwissenschaftlern und YouTubern

Seit zehn Jahren lässt der Langenscheidt-Verlag eine Jury über das Jugendwort des Jahres abstimmen, um das Image eines Wörterbuchverlags so weit zu pimpen, wie es eben geht. Auch auf der ursprünglich 30 Begriffe umfassenden Vorschlagsliste des Langenscheidt-Verlags, aus der per Online-Voting die Favoriten gewählt wurden, fanden sich Begriffe, die recht retro war, etwa "belastend" (nervig, unschön) und "Squad" (coole Truppe). Ziemlich 90er also (oder, für die älteren Leserinnen und Leser: Das hat soooo einen Bart).

Screenshot Twitter - Phil Laude
Wer hat´s erfunden? Der Kölner Influencer Phil Laude war bei der Verbreitung der Vong-Sprache auf jeden Fall ganz vorne dabei Bild: Twitter/Phil Laude

Die zehn verbliebenen Begriffe, aus denen die Jury aus Sprachwissenschaftlern, Bloggern und YouTubern das Jugendwort wählte, klangen teilweise wie ausgedacht: "Geht fit", Platz eins nach der Online-Abstimmung, steht noch recht naheliegend für eine Zustimmung, wobei sich nicht so recht erschließt, was die Jugendlichen von heute an "Geht klar" auszusetzen haben, dass sie meinen, es ersetzen zu müssen. "Napflixen" wiederum steht nicht für übermäßigen Konsum von Streamingdiensten, sondern ein Nickerchen, während ein Film läuft.

Schon "tinderjährig"?

"Tinderjährig" ist, wer "unlügbar" (unbestritten) alt genug ist, die Dating-App Tinder zu nutzen - aber bitte nicht während man "selfiecide" unterwegs ist, also in einer waghalsigen oder gar tödlichen Situation einen Schnappschuss von sich macht, sonst ist der Freund/die Freundin nämlich "schatzlos", also Single, und als solcher wahrscheinlich bald wieder bei Tinder unterwegs.

Kann halt nicht jeder ein "Merkules" sein, also die Abgeklärtheit der Bundeskanzlerin mit der Stärke des griechischen Heros vereinen. Gerade unter Jugendlichen gibt es hingegen den einen oder anderen "Teilzeittarzan", und wer sich ab und zu zum Affen macht, hinterlässt auch gerne mal eine "Noicemail", eine nervige Sprachnachricht also, die mit dem neuen Jugendwort des Jahres beginnen könnte: "I bims."

Netz-Reaktionen mit Augenzwinkern

Über Qualität und Glaubwürdigkeit des "Jugendwort des Jahres" ist man im Netz geteilter Meinung. Klare Kante gibt´s beim Satire-Magazin "Extra 3":

Auch Risiken und Nebenwirkungen wurden kritisch angemerkt:

Und wer es schon jetzt nicht mehr aushält, kann sich von diesem Tweet beruhigen lassen:

Wenn Sie vong Typ her eher visuell drauf sind, klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Wir sind so fly.

tla/ka  (dpa/Langenscheidt)