Jeder vierte Flüchtling hat einen Job
31. Mai 2018Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind immer mehr Flüchtlinge beschäftigt. Inzwischen hat jeder Vierte der Menschen, die seit 2015 aus Kriegs- und Krisenländern nach Deutschland gekommen sind, einen Job. Dies berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Etwa jeder Fünfte hat demnach eine sozialversicherungspflichtige Anstellung.
"Wenn sich der Beschäftigungszuwachs so fortsetzt, hat nach fünf Jahren die Hälfte der Zuwanderer eine Arbeit", sagte der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration, Herbert Brücker, der Zeitung. Nach Schätzungen des Forschers werden bis Ende des Jahres monatlich 8500 bis 10.000 weitere Flüchtlinge eine Arbeit finden.
Am häufigsten finden demnach Pakistaner einen Job in Deutschland. Im Februar 2018 hätten etwa 40 Prozent der pakistanischen Zuwanderer eine Arbeit gehabt, hieß es. Ebenfalls hoch seien die Quoten bei Migranten aus Nigeria und dem Iran. Die meisten Asylanträge stellen Flüchtlinge aus Syrien. Von ihnen schaffte es bisher jeder Fünfte auf den Arbeitsmarkt.
Meist kämen die Zuwanderer in Jobs unter, in denen sie auch ohne gute Deutschkenntnisse klarkommen. Fast ein Drittel findet den Zahlen zufolge eine Anstellung in der Zeitarbeit. Jeweils elf Prozent arbeiteten im Gastgewerbe und in Dienstleistungsunternehmen, oftmals in der Reinigung, Logistik oder Security. Jeder Zweite hat laut IAB eine Anstellung als Fachkraft. Nur die wenigsten Flüchtlinge arbeiten in der Industrie. "Das liegt an den Qualifikationen, die sie mitbringen: Viele Flüchtlinge haben schon vorher in Dienstleistungsfirmen gearbeitet", erklärte Brücker.
Doch nicht jeder Ausländer mit Job könne auch davon leben, hieß es weiter. 15 Prozent aller Flüchtlinge, die Hartz IV beziehen, hätten eine Arbeit, müssten aber aufstocken. So steige nicht nur die Zahl der Erwerbstätigen, sondern auch die der Hilfebedürftigen. Insgesamt machten Geflüchtete 14 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger aus.
stu/mak (kna, epd, afp)