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Japans Elektrobranche in tiefer Krise

1. November 2012

Japanische Elektronik-Unternehmen waren einst für ihre Innovationskraft berühmt, jetzt gehen sie durch eine beispiellose Durststrecke mit Rekordverlusten. Sharp kämpft gar um die Existenz.

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Sharp Logo (Foto: dpa)
Sharp LogoBild: picture-alliance/dpa

Der japanische Elektronik-Konzern Sharp erwartet für das laufende Geschäftsjahr den zweiten Rekordverlust in Folge. Damit spitzt sich die Krise des Flachbild-TV-Pioniers dramatisch zu. Sharp musste in einer Börsenmitteilung einräumen, dass die Lage Zweifel am Fortbestand des Unternehmens aufwerfe. "Wir werden unser Geschäft weiter umbauen, um diese Umstände zu überwinden", zitierte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg aus dem Papier.

Der Verlust im noch bis Ende März laufenden Jahr dürfte 450 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) erreichen, teilte Sharp mit. Grund sei vor allem die sinkende Nachfrage bei Fernsehern. Sharp ist der größte Hersteller von Flüssigkristall-Bildschirmen in Japan und wird entsprechend hart von der Flaute im TV-Geschäft getroffen. Aber auch im eigentlich boomenden Markt der Smartphones und Tablet-Computer kann Sharp seine Displays bisher nicht so gut platzieren wie die Konkurrenz. Im vergangenen Jahr hatte Sharp bereits gut 376 Milliarden Yen verloren.

Auch die Konkurrenz leidet

Am Mittwoch hatte der Konkurrent Panasonic eine Gewinnwarnung herausgegeben. Demnach rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr bis Ende März mit einem Verlust von insgesamt 765 Milliarden Yen - nach einem Rekordminus von 772 Milliarden Yen im Vorjahr.

Einzig der Playstation-Hersteller Sony konnte mit einem Hoffnungsschimmer aufwarten: Im zweiten Quartal kam der Konzern zwar auf einen Verlust von 15,5 Milliarden Yen - im Vorjahreszeitraum waren es aber noch 27 Milliarden Yen Miese gewesen. Das Unternehmen hoffte angesichts der Verbesserungen deshalb darauf, im Gesamtjahr doch noch in die schwarzen Zahlen zu kommen.

Die japanische Elektronik-Branche leidet seit Jahren unter dem starken Yen, der harten Konkurrenz aus Taiwan und Südkorea und der schleppend laufenden Weltwirtschaft. Jüngst sorgte auch ein diplomatischer Streit mit China für Umsatzeinbußen.

zdh/kis (afp, dpa, rtr)