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Italien und Ukraine bieten dürftiges Spiel

30. Juni 2006

Überraschend kam der Sieg Italiens gegen die Ukraine nicht gerade. Dennoch: Die Italiener hatten trotz des klaren 3:0-Ergebnisses im Achtelfinale gegen die osteuropäischen Außenseiter viel Glück in der Partie.

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Traf gleich zwei Mal: der Italiener Luca ToniBild: AP

Italien hat den Klassiker gegen Deutschland im Halbfinale der Fußball-WM perfekt gemacht. Die Squadra Azzurra setzte sich im Viertelfinale in Hamburg mit 3:0 (1:0) gegen den WM-Neuling Ukraine durch. Der dreimalige Weltmeister konnte nur durch seine gnadenlose Effektivität überzeugen. Die Tore erzielten Gianluca Zambrotta (6.) und Luca Toni mit einem Doppelschlag innerhalb von elf Minuten (59./69.).

Bisher bestes Spiel

Zambrotta widmete sein Tor seinem Ex-Mitspieler Gianluca Pessotto, der seit seinem Selbstmordversuch am Dienstag (27.6.2006) in Lebensgefahr schwebt und den er auch bereits in der Klinik besucht hatte. Zambrotta, Verteidiger bei Juventus Turin, war auch im weiteren Spielverlauf der überragende Spieler beim bisher besten Turnierauftritt der Azzurri.

Begegnung mit Deutschland

In der Runde der letzten Vier kommt es am Dienstag (4.7.) in Dortmund zum fünften Mal zum WM-Duell der dreimaligen Weltmeister Italien und Deutschland. Die Bilanz gegen den WM-Gastgeber ist positiv: Zwei Mal gewannen die Italiener, zwei Mal trennten sich die Mannschaften unentschieden. Mit dem letzten Sieg gegen ein deutsches Team im Finale 1982 in Madrid holte sich Italien seinen bisher letzten Titel.

Defensivspiel der Ukraine

Den 50.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger WM-Arena bot sich trotz der drei Treffer ein sehr dürftiges Spiel. In der ersten Halbzeit machte die Ukraine den Italienern das Leben sehr leicht. Ukraines Trainer Oleg Blochin schickte gleich sieben Defensiv-Spieler auf das Feld und bot mit Andrej Schewtschenko nur eine Spitze auf. Zwar berief auch sein Gegenüber Marcello Lippi im besten Serie-A-Torschützen Toni nur einen Stürmer in die Anfangsformation, doch dank seiner starken Mittelfeld-Reihe konnte er offensiver spielen.

Tor nach sechs Minuten

Schon nach sechs Minuten durfte Lippi über das früheste Tor seiner Mannschaft bei dieser WM jubeln: Nach einem Hackentrick von Francesco Totti schnappte sich Verteidiger Zambrotta den Ball, zog aus 20 Metern ab und ließ Ukraines Torwart Alexander Schowkowski keine Chance.

In der Folgezeit kontrollierte Italien vor allem dank des starken Regisseurs Totti Spiel und Gegner, machte aber zu wenig aus seiner Überlegenheit. Ukraine-Trainer Blochin reagierte und brachte nach 20 Minuten in Andrej Worobej für Wjatscheslaw Swiderski einen offensiven Mann. Das Spiel der Ukrainer wurde aber nicht besser. Schewtschenko, der zur neuen Saison nach sieben Jahren beim AC Mailand zum FC Chelsea wechselt, war bei seinen ehemaligen Serie-A-Kollegen abgemeldet.

Mehr Mut nach der Pause

Nach der Pause wurde die Ukrainer endlich mutiger und kamen auch gleich zu Möglichkeiten. Andrej Gusin (50.) traf mit seinem Kopfball nur den Pfosten. Acht Minuten später rettete Torwart Gianluigi Buffon gegen Oleg Gusiew, anschließend wehrte Zambrotta den Schuss von Maxim Kalinitschenko ab.

Mitten in diese Drangphase fiel Tonis 2:0 (59.), erneut nach Vorarbeit des immer stärker werdenden Totti. Zwar hatte Gusin (62.) erneut Pech mit einem Kopfball an die Latte, doch die Italiener ließen sich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Der überragende Zambrotta bereitete auch den dritten Treffer vor. Toni (69.) ließ sich auch die Chance nicht entgehen. (chr)