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IS-Kämpfer drohen Deutschland

5. August 2015

Zwei deutschsprachige Kämpfer der Dschihadistenmiliz IS drohen Deutschland in einem Internetvideo mit Angriffen. Im Großraum Stuttgart nimmt die Polizei einen mutmaßlichen IS-Terroristen fest.

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IS-Kämpfer in Syrien (Foto: Balkis Press)
IS-Kämpfer in SyrienBild: picture-alliance/Balkis Press

In dem Video rufen die beiden Männer in deutscher Sprache "Brüder und Schwestern" auf, sich dem "Islamischen Staat", IS, in Syrien und dem Irak anzuschließen. Sollte ihnen dies nicht möglich sein, sollten sie die - so wörtlich - "Ungläubigen" in ihren Häusern in Deutschland und Österreich angreifen. Die IS-Kämpfer sind in Clip mit Tarnuniformen gekleidet. Aufgenommen wurde das Video in der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra.

Morde vor laufender Kamera

Einer der Männer erklärt an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt, dass sich der IS für die deutsche Unterstützung des Kampfes gegen die Dschihadisten sowie für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan rächen werde. Der Mann wechselt in dem Video immer wieder ins Arabische. Am Ende der Aufnahme erschießen die beiden Terroristen zwei nicht identifizierte Männer, die inmitten der Ruinen von Palmyra vor ihnen auf dem Boden knien.

Nach Informationen des Internetportals "Spiegel-Online" handelt es sich bei dem Wortführer des Duos offenbar um einen 30-jähigen Österreicher, der bereits für islamistische Propaganda verurteilt worden ist. Er gelte als Weggefährte des Deutschen IS-Unterstützers Denis Cuspert.

Im Asylbewerberheim untergetaucht

Unterdessen nahmen Spezialeinheiten der Polizei in einer Asylbewerberunterkunft bei Stuttgart einen mutmaßlichen Unterstützer der IS-Miliz fest.

Der 21-jährige Marokkaner stehe unter Terrorverdacht, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit. Nach Angaben der Ermittler war der Verdächtige unter falscher Identität als Asylbewerber im Kreis Ludwigsburg untergetaucht.

Der Mann war mit einem europäischen Haftbefehl aus Spanien gesucht worden. Ihm wird vorgeworfen, Kämpfer für den IS zu rekrutieren. In Spanien soll er als Kontaktperson für Islamisten fungiert haben, die nach Syrien oder in den Irak reisen wollten, um sich dort dem IS anzuschließen.

Mordrohung gegen Geisel

In Ägypten veröffentlichten IS-Gefolgsleute ein Video, in dem eine Geisel mit den Tode bedroht wird. Die Regierung in Kairo müsse innerhalb von 48 Stunden muslimische Frauen aus der Haft entlassen, sonst werde der Gefangene ermordet, heißt es in dem Clip. Die Geisel identifiziert sich in dem Video selbst als 30-jähriger Kroate. Er habe in Ägypten für eine französische Firma gearbeitet. Es handelt sich offenbar um den kroatischen Staatsbürger, der nach früheren Angaben des Außenministeriums in Zagreb Ende Juli in Kairo von Unbekannten überfallen und verschleppt worden ist.

wl/kle (dpa, afp, rtre)