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Wieder IS-Mord an Christen in Libyen?

19. April 2015

Die IS-Terrormiliz hat offenbar erneut Christen getötet. Das soll ein neues Video zeigen, dass die Dschihadisten im Internet veröffentlicht haben.

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Symbolbild IS-Kämpfer (Foto: ap)
Bild: picture-alliance/AP Photo/Raqqa Media Center

Auf dem Video, das die Ermordung äthiopischer Christen zeigen soll, sind zwei Gruppen von Männern zu sehen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden - in einer Wüstenlandschaft und an der Küste. Es handelt sich um etwa 30 Menschen. Die Männer in der Wüste werden aus nächster Nähe von hinten erschossen. Den Angehörigen der zweiten Gruppe an der Küste werden mit Messern die Kehlen durchgeschnitten.

"An die Nation des Kreuzes"

Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht bestätigt werden. Die Identität der Opfer ist noch unklar, ebenso die Frage, wie viele Menschen insgesamt ermordet wurden und wann und wie die Terror-Kämpfer die Gefangenen in ihre Gewalt brachten. Äthiopien versuche derzeit die Authentizität des Videos zu überprüfen, sagte ein Regierungssprecher

Die etwa fünfminütige Szene ist Teil eines halbstündigen Videos des "Islamischen Staats" (IS), das am Sonntag im Internet auftauchte. Sie hat den Titel: "Die Anbeter des Kreuzes, die zur feindlichen äthiopischen Kirche gehören". Ein schwarz gekleideter Dschihadist hält vor der mutmaßlichen Ermordung der Äthiopier eine Ansprache in englischer Sprache "an die Nation des Kreuzes". "Unsere Schlacht ist eine Schlacht zwischen Glaube und Gotteslästerung", sagt er und fügt hinzu, Christen müssten entweder zum Islam konvertieren oder die für Christen vorgesehene "Kopfsteuer" bezahlen.

Zweites IS-Video aus Libyen

Der libysche IS-Ableger hatte bereits Mitte Februar ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von 21 koptischen Christen aus Ägypten an einem Strand nahe der Hauptstadt Tripolis zeigen soll. Diese waren zuvor von den Dschihadisten entführt worden. Ägypten bombardierte daraufhin mehrere Lager und Stellungen des IS in Libyen, um Vergeltung für die Morde zu nehmen.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Verschiedene rivalisierende Milizen kämpfen um die Kontrolle der größeren Städte und der Ölvorkommen, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen.

cw/qu (afp, dpa, ape)