IPCC: Weltklimarat berät Klimaziel
1. Oktober 2018Klimaforscher beraten seit Montag, 1. Oktober, in Südkorea, wie die Staaten die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen können. Zur Zeit des Pariser Klimaabkommens von 2015 sei noch "relativ unklar gewesen, welche Risiken in einer um 1,5 Grad wärmeren Welt im Vergleich zu einer Welt vermieden werden, die um zwei Grad wärmer ist", sagte der Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, Lee Hoe Sung, zum Auftakt der fünftägigen Sitzung des Gremiums in Incheon.
Wissenschaftler warnen seit Jahren davor, dass durch den Klimawandel ein extremeres Wetter zu erwarten sei, so Lee. "Die Hitzewellen, Wald- und Flächenbrände sowie starken Regenfälle der vergangenen Monate überall in der Welt haben diese Warnungen unterstrichen."
Mühsamer Weg
Einig sind sich die meisten Forscher, dass die Welt ohne zusätzliche Anstrengungen zur wesentlichen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen auf drei bis vier Grad Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zusteuert. Dabei hatten die Politiker im Abkommen von Paris beschlossen, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Außerdem sollten Bemühungen unternommen werden, sie bei 1,5 Grad zu stoppen. Letzteres hatten vor allem die kleinen Inselstaaten gefordert, damit der Meeresspiegel weniger stark ansteigt und die Existenzgrundlage ihrer Bewohner noch erhalten werden könnte.
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Endgültiger Sonderbericht folgt
Der Weltklimarat bekam den Auftrag, in einem Sonderbericht zu beschreiben, welche Folgen bereits eine Erwärmung von 1,5 Grad hätte und wie die Erderwärmung dort angehalten werden kann. Bereits im Januar schrieb der Weltklimarat (IPCC) in einem Entwurf, dass das 1,5-Grad-Ziel "mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit jenseits des Erreichbaren" sei.
Der endgültige Bericht wird nach der IPCC-Sitzung in lcheon am 8. Oktober veröffentlicht. Entscheidend wird vor allem die Zusammenfassung des Reports für politische Entscheidungsträger sein.
Vorarbeit für UN-Klimakonferenz
Insgesamt hatte ein Kernteam von 91 Autoren und 250 weiteren Forschern für den Sonderbericht 6000 Publikationen von rund 24.000 Experten analysiert. Der Report wird auch eine Grundlage für den nächsten UN-Klimagipfel im Dezember im polnischen Katowice (deutsch Kattowitz) sein. "Für Katowice ist der Bericht noch einmal ein wichtiger Impulsgeber", hieß es aus Delegationskreisen in Incheon.
hf/gr (dpa, afp)