"Star Trek Beyond": Intergalaktische Action
21. Juli 2016"Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat."
So begann in den 1960er Jahren die erste Folge von "Star Trek" im US-Fernsehen. "Star Trek"-Fans (bekannt als "Trekkies") dürfen sich nach 700 Serienfolgen und 12 Kinofilmen nun auf den dritten Teil der Trilogie von J.J. Abrams, der auch beim 11. und 12. Film Regie führte, freuen. Weltpremiere von "Star Trek Beyond" war am 20. Juli.
Der neue Film ist zugleich auch der kommerzielle Auftakt für das 50-jährige Jubiläum der "Star Trek"-Serie. Denn die Erstausstrahlung der US-amerikanischen TV-Serie "Raumschiff Enterprise" von Gene Roddenberry war 1966.
"Raumschiff Enterprise"
Die Serie spielt im Jahr 2200, nachdem die Menschheit den Dritten Weltkrieg überlebt und sich friedlich mit anderen außerirdischen Lebensformen zur "Vereinigten Föderation der Planeten" zusammengeschlossen hatte. Das Raumschiff Enterprise wird mit einer Mission ins All gesendet. Es soll fremde Planeten und Galaxien erkunden und unbekannte Lebensformen kennenlernen. Zu der Ur-Besatzung gehörten damals Captain James Tiberius Kirk (William Shatner, heute 85), der Erste Offizier Mr. Spock (Leonard Nimoy, gest. 2015), Chef-Ingenieur "Scotty" Scott (James Doohan, gest. 2005), Steuermann Sulu (George Takei, heute 79), Kommunikationsoffizier Lieutenant Uhura (Nichelle Nichols, heute 83), Navigator Pavel Chekov (Walter Koenig, heute 79) und Schiffsarzt Dr. Leonard "Pille" McCoy (DeForest Kelly, gest. 1999).
"Star Trek"-Schöpfer Gene Roddenberry (1921-1991) war seiner Zeit damals weit voraus und stellte Weltansichten dar, die für die meisten Menschen in den 1960er Jahren revolutionär waren. So überwand er beispielsweise Geschlechter- und Kulturunterschiede: In seiner galaktischen Perspektive leben unterschiedliche Weltraumspezies meist friedlich miteinander, die Besatzung der "Enterprise" ist bunt gemischt - eine Dunkelhäutige, ein Russe und ein Halbmensch gehen gemeinsam auf Mission. Ein Weltbild, das damals sowohl für Begeisterung als auch für Empörung sorgte.
In einer Folge küsst Captain Kirk 1968 die dunkelhäutige Offizierin Uhura. Dies galt in manchen Südstaaten Amerikas als inakzeptabel und durfte nicht gesendet werden. Im US-Fernsehen war dies der erste Kuss zwischen einer Dunkelhäutigen und einem Hellhäutigen. Nichelle Nichols war zudem die erste Dunkelhäutige in einer Hauptrolle.
Das Führungstrio der Enterprise verkörperte drei Typen: den Tatmenschen (Kirk), den Vernunftgesteuerten (Spock) und den Emotionalen ("Pille"). Roddenberrys Charakterauswahl sollte ein allgemeines Phänomen beschreiben: Verschiedene Menschen brauchen einander, um zum Ziel zu gelangen.
"Star Trek Beyond"
Im neuen Film wird das Raumschiff Enterprise mit Chris Pine als Captain Kirk, Zachary Quinto als Mr. Spock, John Cho als Sulu, Anton Yelchin als Pavel Chekov, Zoe Saldana als Uhura und Karl Urban als "Pille" McCoy wieder starklar gemacht und auf eine intergalaktische Mission geschickt. Doch während ihrer Reise durch das Weltall, werden sie vom feindseligen Alien Krall (Idris Elba) und seinen Handlangern angegriffen. Es endet in einer Katastrophe: Die Enterprise wird vollständig zerstört und die einzelnen Besatzungsmitglieder müssen notgedrungen Zuflucht auf dem fremden Planeten Altamid suchen.
Ehrgeizige Kriegerin und schwuler Sulu
Hier trifft Montgomery Scott ("Scotty") bei der Suche nach seinen Besatzungsmitgliedern auf die wundersame Alienfrau "Jaylah". Scotty, von Simon Pegg gespielt, welcher auch der Drehbuchautor des Films ist, ist fasziniert und verbündet sich mit Jaylah.
Sowohl Charakter als auch der Name der neuen Verbündeten wurden laut Pegg von Jennifer Lawrences Rolle in "Winter's Bone" inspiriert. Lawrence verkörpert in "Winter's Bone" eine selbstständige, hartnäckige Frau, die für die Gerechtigkeit ihrer Familie an ihre Grenzen geht.
Eine weitere kontroverse Änderung des Originals ist, dass Hikaru Sulu (John Cho) einen männlichen Lebenspartner hat. Es wird jedoch kein großer Hype um die homosexuelle Rolle kreiert; Sulus sexuelle Orientierung ist viel mehr nebensächlich und stellt daher wieder einmal ein ideales Weltbild der Zukunft dar. George Takei, der in den 1960ern Sulu spielte und selber homosexuell ist, war von dieser Idee jedoch nicht begeistert. Er habe nichts gegen einen homosexuellen Charakter im neuen Film, nur dass die Wahl auf Sulu gefallen sei, gefalle ihm nicht.
Fans dürfen sich freuen
Kurz vor dem Kinostart von "Star Trek Beyond" verspricht Hollywood eine weitere Fortsetzung. Nach Ankündigung des Paramount Studios soll Captain Kirk (Chris Pine) darin auf seinen Vater George Kirk treffen, der von Chris Hemsworth gespielt werden soll. Hemsworth war bereits 2009 in "Star Trek" zu sehen.