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Streik in Hollywood

6. November 2007

Mit ihrem Streik haben die Drehbuchautoren die Hollywood-Produktion stellenweise lahm gelegt. Statt neuer Shows zeigen die Sender Wiederholungen. Die Verhandlungen zwischen Autoren und Produzenten sind festgefahren.

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Autoren und SchauspielerinJulia Louis-Dreyfus (re.) beim Streik, Quelle: AP
Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus (re.) unterstützt die Autoren beim StreikBild: AP

Der Streik der Fernsehautoren und Drehbuch-Schreiber in Hollywood hat mehrere TV-Shows lahm gelegt. Die neuen Ausgaben von Sendungen wie der "Late Show with David Letterman" oder der "Tonight Show with Jay Leno" wurden auf Eis gelegt. Stattdessen sollen nun Wiederholungen ausgestrahlt werden.

Vor 14 Studios in Los Angeles zogen Streikposten auf. Die Drehbuchautoren fordern mit ihrem ersten Streik seit 19 Jahren eine höhere Beteiligung an den Erlösen der Produktionsfirmen im Internet und mit DVD-Publikationen. Von einer DVD, die im Laden etwa 20 Dollar (14 Euro) kostet, erhalten die Autoren bislang nur drei Cent.

3000 Autoren im Streik

"Die Reaktionen sind überwältigend, unsere Mitglieder stehen voll hinter der Aktion", sagte eine Sprecherin der Autorengewerkschaft Writers Guild am Montag (5.11.2007). Ihren Angaben zufolge demonstrierten in Los Angeles 3000 der USA-weit 12.000 Mitglieder vor den großen Filmstudios für eine bessere Bezahlung. In New York hatten sich bereits am Vormittag rund 75 Drehbuchschreiber vor der Zentrale des TV-Senders NBC am Rockefeller Center versammelt. Sie hielten rote Schilder hoch mit der Aufschrift "Im Streik" und riefen "Kein Geld? Kein Frieden!".

Jay Leno (re.) in seiner Abendshow, hier mit Arnold Schwarzenegger, Quelle: AP
Auf Eis gelegt: Jay Leno (re.) in seiner Abendshow, hier mit Arnold SchwarzeneggerBild: AP

Die Verhandlungen zwischen der Writers Guild of America und der Alliance of Motion Picture and Television Producers wurden am Sonntag abgebrochen. Neue Gespräche wurden zunächst nicht angesetzt. Der Chefunterhändler der Produzenten, Nick Counter, sagte, er erwarte einen langen Arbeitskampf.

"Meine Hoffnung ist, dass es nicht zu lange dauern wird", erklärte dagegen der Unterhändler der Autorengilde, John Bowman. Die Studios müssten nun aber den nächsten Schritt machen. Der letzte Autorenstreik 1988 hatte länger als fünf Monate gedauert. Er kostete die Branche schätzungsweise 500 Millionen Dollar.

Clinton und Obama unterstützen Proteste

Unterstützung bekamen die Autoren von Prominenten: Talkmaster Jay Leno fuhr mit seinem Motorrad bei den Streikposten vor dem Fernsehsender NBC vor und überreichte ihnen Doughnuts. Die demokratischen Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und Hillary Clinton signalisierten ebenfalls ihre Sympathien für den Widerstand der Drehbuchschreiber.

Auch von Schauspielern und Regisseuren wird der Konflikt aufmerksam beobachtet. Denn ihre Abschlüsse richten sich in der Regel nach den Vereinbarungen für die Autoren. (tos)