Hindernisläuferin Krause erkämpft Bronze
26. August 2015Überraschung über 3000 Meter Hindernis: Gesa Felicitas Krause hat bei der Leichtathletik-WM in Peking unerwartet die Bronzemedaille gewonnen. In der persönlichen Bestzeit von 9:19,25 Minuten sprintete sie am Ende hinter der Kenianerin Hyvin Jepkemoi, die 9:19,11 Minuten schnell war, und der Olympia-Zweiten Habiba Ghribi aus Tunesien (9:19,24) ins Ziel. Für die 23-jährige Krause war es der größte Erfolg ihrer Karriere. "Ich bin unfassbar glücklich", sagte sie anschließend im ZDF-Interview. "Ich bin hierher gereist, um um die Medaillen zu kämpfen. Es war mir bewusst, dass ich mitmischen kann, wenn das Rennen nicht so schnell wird. Ein paar Zentimeter haben gefehlt. Aber ich bin ja noch jung, und ein paar Träume muss man sich bewahren."
Strutz und Ryzih springen hinterher
Kein Edelmetall für deutsche Athletinnen gab es dagegen beim Stabhochsprung. Martina Strutz und Lisa Ryzih verpassten die Medaillenränge deutlich. Beim Sieg der Kubanerin Yarisley Silva landete die frühere Vize-Weltmeisterin Strutz mit 4,60 Meter auf dem achten Platz, die deutsche Meisterin Ryzih wurde höhengleich Zwölfte. "Für mich war nicht mehr drin, trotz optimaler Bedingungen. Dafür fehlten mir drei Wochen Praxis", sagte Ryzih im ZDF. Strutz betonte, Platz acht sei ja "keine Schande" - das deutsche Duo sei gut gesprungen.
Die 28 Jahre alte Silva setzte sich im Vogelnest in einem hochklassigen Wettkampf mit 4,90 Metern vor Ex-Weltmeisterin Fabiana Murer aus Brasilien (4,85) und Nikoleta Kyriakopoulou aus Griechenland (4,80) durch. Für die Olympiazweite von 2012, die sich vergeblich an 5,01 Metern versuchte, war es der erste große Freilufttitel.
Yego knackt die 90-Meter-Marke
Im Speerwerfen der Männer ist der Jahres-Weltbeste seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Der bullige Kenianer Julius Yego holte das erste Speerwurf-Gold für das ostafrikanische Land bei einer WM. Seine Siegweite von 92,72 Metern bedeutete gleichzeitig die größte Weite seit 14 Jahren.
Der 26-Jährige ist nun hinter Weltrekordler Jan Zelezny aus Tschechien und dem Finnen Aki Parviainen der drittbeste Werfer der Geschichte. Silber ging an den Ägypter Ihab Abdelrahman El Sayed (88,99), Bronze holte der finnische Ex-Weltmeister Tero Pitkämäki (87,64). Knapp hinter den Medaillenrängen landete der deutsche Meister Thomas Röhler. Ihm fehlten mit einer Weite von 87,41 Metern letztlich nur 24 Zentimeter zu Edelmetall. Der Quali-Beste Andreas Hofmann belegte mit 86,01 Metern den sechsten Platz, Johannes Vetter kam mit 83,79 Metern auf Rang sieben.
Hejnova erneut Weltmeisterin
Über die 400 Meter Hürden wiederholte die Tschechin Zuzana Hejnova ihren WM-Erfolg von 2013 und gewann erneut Gold. Die 28 Jahre alte Titelverteidigerin siegte in der Weltjahresbestzeit von 53,50 Sekunden vor den beiden US-Amerikanerinnen Shamier Little (53,94) und Cassandra Tate (54,02). Die Dänin Sara Slott Petersen verpasste als Vierte in 54,20 Sekunden nur knapp eine Medaille.
Bei den 400 Metern der Männer siegte ein Außenseiter: Der Südafrikaner Wayde van Niekerk entzauberte die Favoriten und gewann überraschend die Goldmedaille. Der 23-Jährige setzte sich im Finale mit der persönlichen Bestzeit von 43,48 Sekunden vor Peking-Olympiasieger und Titelverteidiger LaShawn Merritt aus den USA (43,65) durch. Der am höchsten eingeschätzte Olympiasieger Kirani James aus Grenada musste sich in 43,78 Sekunden mit Bronze begnügen.
Bolt und Gatlin klar fürs Finale
Die beiden Rivalen Usain Bolt und Justin Gatlin haben sich locker für den 200-Meter-Endlauf in Peking qualifiziert. Der Titelverteidiger, Weltrekordhalter und Olympiasieger Bolt gewann sein Halbfinale in 19,95 Sekunden. Der Weltjahresbeste Gatlin aus den USA hatte zuvor in seinem Rennen in 19,87 Sekunden gesiegt. Im Finale am Donnerstag will der Jamaikaner den insgesamt zehnten WM-Titel seiner Karriere gewinnen und Gatlin zum ersten Mal seit 2005 wieder 200-Meter-Weltmeister werden.
Bei den Frauen hat Europameisterin Dafne Schippers aus den Niederlanden souverän das Halbfinale erreicht. Die Silbermedaillengewinnerin über 100 Meter "joggte" am Ende locker mit der fünftbesten Zeit von 22,58 Sekunden ins Ziel. Schnellste war die Britin Dina Asher-Smith in 22,22. Das Halbfinale findet am Donnerstag statt, der Endlauf am Freitag. Titelverteidigerin und 100-Meter-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Price aus Jamaika hatte nach ihrem Sieg auf der kurzen Distanz auf einen Start über 200 Meter verzichtet. Olympiasiegerin Allyson Felix aus den USA startet nur über 400 Meter. Deutsche Läuferinnen waren nicht am Start.