Heiko Maas muss zu Hause bleiben
23. September 2020Ein erster Test auf eine COVID-19-Erkrankung bei Außenminister Heiko Maas sei aber negativ ausgefallen, teilte das Auswärtige Amt mit. Es werde nun geklärt, ob weitere Personen betroffen sein könnten und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen seien.
Im März hatte es die Kanzlerin getroffen
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich im März wegen einer Corona-Infektion ihres Impfarztes für zwei Wochen in Quarantäne begeben und von zu Hause aus gearbeitet. Sie hatte damals drei Tests in Abständen von mehreren Tagen machen lassen, um sicher zu gehen, dass keine Ansteckung vorlag.
Wie lange Maas in seiner Wohnung in Berlin bleiben muss, ist noch unklar. Man werde sich bei der Länge der Quarantäne an die Regeln des Infektionsschutzgesetzes halten, hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt.
Eigentlich wollte Maas in die jordanische Hauptstadt Amman zu einem Treffen mit den Außenministern Jordaniens, Ägyptens und Frankreichs abfliegen, bei dem es am Donnerstag um den Nahost-Konflikt gehen soll. Diese Reise wurde kurzfristig abgesagt. Ob das erst am Dienstag vom jordanischen Außenministerium offiziell angekündigte Treffen trotzdem stattfindet und Maas per Video oder Telefon zugeschaltet wird, war noch offen.
Wichtige Termine in den kommenden Tagen
Merkel nahm während ihrer Quarantäne von ihrer Wohnung in Berlin aus an Video- und Telefonkonferenzen zum Beispiel mit den Ministerpräsidenten teil. Das dürfte nun auch bei Maas so sein. In den nächsten Tagen stehen weitere wichtige Termine im Zusammenhang mit der UN-Vollversammlung an, die aber ohnehin als Videoschalten geplant waren. Für Freitag ist eine Videokonferenz zum Thema Multilateralismus geplant und für Dienstag die Rede des Bundesaußenministers in der Generaldebatte der Vollversammlung, die aufgezeichnet werden soll.
Maas war in den vergangenen Wochen sehr viel gereist und auch in mehreren Corona-Risikogebieten gewesen, zum Beispiel in Russland, Israel, Libyen oder in der Türkei. Erst am Mittwoch hatte EU-Ratspräsident Charles Michel den für Donnerstag und Freitag in Brüssel geplanten Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs auf Anfang Oktober verschoben. Grund war auch hier eine Corona-Infektion bei einem Sicherheitsbeamten und die deshalb erforderliche Quarantäne.
nob/haz (rtr, dpa)