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Handelsstreit bremst Chinas BIP aus

21. Januar 2019

Plus 6,6 Prozent. Nur noch! Die chinesische Wirtschaft ist 2018 so gering gewachsen wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Wie schwer wird es deutsche Unternehmen treffen?

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Made in China
Bild: picture-alliance/ZB/A. Burgi

Chinas Wachstum ist so langsam gewachsen wie seit 1990 nicht mehr - lag 2018 mit 6,6 Prozent aber noch knapp über der amtlichen Zielvorgabe (6,5 Prozent) für das Gesamtjahr. Das teilte das Statistikamt in Peking mit.

Das Wachstum im vierten Quartal fiel Ende 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar auf nur noch 6,4 Prozent - ein ähnlich geringes Plus wie zuletzt 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise.

Handelskonflikt schafft Unsicherheit

Die Aussichten für das neue Jahr werden damit als ungünstig eingeschätzt: Die Weltbank und Experten rechnen damit, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2019 unter 6,5 Prozent fallen wird. Wie stark die Marke unterschritten wird, dürfte vor allem davon abhängen, ob die Volksrepublik den Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten beilegen kann. US-Präsident Donald Trump fordert eine stärkere Marktöffnung und einen wirksamen Kampf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums und erzwungenen Technologietransfer. 

Unter der Konjunkturschwäche in China hat auch die exportabhängige deutsche Wirtschaft zu leiden. "Es ist zwar mit keinem dramatischen Einbruch in der Nachfrage nach deutschen Waren zu rechnen, allerdings werden die deutschen Unternehmen sich an die neuen Realitäten anpassen müssen", meinte etwa Max Zenglein, Leiter des Programms Wirtschaft beim China-Institut Merics.

Tiefstand bei Chinas Geburtenrate

Als zusätzliche Belastung für die chinesischen Wirtschaft könnte sich künftig der demographische Wandel erweisen. Trotz der Abschaffung der Ein-Kind-Politik wurden nach Angaben der Statistiker 2018 zwei Millionen Kinder weniger geboren als ein Jahr zuvor. Umgerechnet kamen auf 1000 Einwohner nur noch 10,94 Babys zur Welt. Die Rate befindet sich damit auf dem tiefsten Stand seit 1949, obwohl die Regierung ihre restriktive Geburtenpolitik gelockert hatte. Seit 2016 erlaubt China wieder zwei Kinder pro Paar, nachdem seit 1979 eine Ein-Kind-Politik gegolten hatte. Grund für die Lockerung ist die Sorge vor einer alternden Bevölkerung und dem damit verbundenen Arbeitskräftemangel.

wa/uh/sti (dpa, rtr)