Handelskonzern Metro will sich aufspalten
30. März 2016Metro-Chef Olaf Koch nennt die Trennung der Geschäftssparten einen " Befreiungsschlag für beide Teile". Nun sei der historische Zeitpunkt gekommen, um zwei leistungsstarke, unabhängige und börsennotierte Handelsgruppen zu schaffen, die in ihren Segmenten führend seien. Ihre Struktur werde deutlich fokussierter sein, sagt Koch.
Eine endgültige Entscheidung über die Aufspaltung ist nach Angaben des Düsseldorfer MDax-Unternehmens zwar noch nicht gefallen. Die Prüfungen dazu liefen noch. Sollten sich aber alle Seiten für eine Aufteilung des Konzerns entscheiden, dann könne diese ab Mitte 2017 umgesetzt werden.
Lebensmittel und Elektronik werden getrennt
Die Pläne sehen vor, das Großhandelsgeschäft Metro Cash & Carry und die Lebensmitteltochter Real in eine eigene Gesellschaft zu übertragen. Die heutige Metro AG würde dann im Wesentlichen nur noch aus der Elektroniktochter Media-Saturn bestehen. Die Leitung der Unterhaltungselektronik würde Media-Saturn-Chef Pieter Haas übernehmen, das Grosshandels- und Lebensmittelgeschäft von Koch geführt.
Die Aktionäre sollten dann über einen Aktiensplit Anteilsscheine der beiden neuen Gesellschaften in ihren Depots haben. Auch für die Beschäftigten seien die Pläne positiv: Durch Wachstum der beiden neuen Unternehmen würden neue Arbeitsplätze entstehen. Beide neue Ketten sollten ihren Sitz in Düsseldorf haben, auch die Media-Saturn-Zentrale in Ingolstadt bleibe erhalten, sagte Koch.
"Paukenschlag" an der Börse
An der Börse sorgten die Pläne für deutliche Kursgewinne: Die Aktien des Metro-Konzerns stiegen um bis zu 10,3 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Hoch von 27,09 Euro. Damit lagen sie an der Spitze des Nebenwerteindex MDax.
"Das ist ein Paukenschlag", sagte ein Händler. Investoren gefalle die Idee. Sie hofften, dass die einzelnen Unternehmensteile für sich betrachtet mehr wert seien als im Verbund. Grundsätzlich würden solche Aufspaltungen an der Börse deshalb gerne gesehen.
cw/rb (dpa, rtr,afp)