Gute Note für deutsches Bildungssystem
24. November 2015"Bildung auf einen Blick" heißt der jährlich erscheinende Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In diesem Jahr lag die Quote der 20- bis 24-Jährigen, die nach ihrer Schulzeit weder arbeiteten noch in der Aus- oder Weiterbildung waren, in Deutschland bei 10,1 Prozent. Ein vergleichsweise guter Wert. Nur Luxemburg (9,0), Island (9,4) und Norwegen (10,0) schnitten hier besser ab. Ähnlich sah es im Gesamtüberblick von Männern und Frauen zwischen 15 und 29 Jahren aus. Hier lag die Erwerbslosigkeit bei 9,2 Prozent, OECD-weit bei 15,5 Prozent.
Die OECD hob diesmal hervor, dass die berufliche Bildung in Deutschland jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtere. OECD-Generalsekretär Stefan Kapferer bescheinigte dem Land insgesamt "gute Fortschritte auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit durch Bildung".
"Gute Voraussetzungen für Integration"
Kapferer verband mit dem Lob gleichzeitig die Empfehlung, den Weg zu mehr Bildung weiterzugehen. Bedingt durch die demographische Entwicklung werde in den kommenden Jahren in Deutschland eine vergleichsweise hohe Zahl an Hochqualifizierten in Rente gehen. Die entstehende Lücke könne nur geschlossen werden, wenn sich der Anteil gut ausgebildeter Jugendlicher an den zahlenmäßig schwächeren, nachrückenden Jahrgängen weiter erhöhe.
Im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingssituation erklärte Kapferer, das duale Ausbildungsssystem könnte auch bei der Integration von Einwanderern helfen. Mit diesem System habe Deutschland "gute Voraussetzungen" auch die Eingliederung im Arbeitsmarkt zu stemmen. Der OECD-Chef mahnte aber "spezielle Angebote" für Flüchtlinge an, um die Basis "noch weiter zu stärken".
djo/cr (afp, dpa)