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Brasilien: Gärtnern für ein besseres Leben

Bianca Kopsch
15. April 2022

Wo sich einst Abfallberge türmten und Drogenabhängige lebten, gedeiht heute der größte Gemeinschafts-Gemüsegarten Lateinamerikas. Eine grüne Oase inmitten einer Favela in Rio de Janeiro, von der alle profitieren.

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Frau bei der Gartenarbeit in einer Favela in Rio de Janeiro
In einem Stadtteil, der unter Armut, Drogen und Gewalt leidet, liegt der Gemeinschaftsgarten wie eine OaseBild: Bianca Kopsch

Brasilien: Gärtnern für ein besseres Leben

In einem der gefährlichsten Armenviertel von Rio de Janeiro bewirtschaften Anwohner den größten Gemeinschaftsgarten Lateinamerikas. Im Herzen von Manguihos wachsen Obst und Gemüse auf einer Fläche, so groß wie drei Fußballfelder. Der Anbau ist biologisch, die Stadtfarmer verzichten auf chemischen Dünger. Die bis zu zwei Tonnen Lebensmittel, die die Mitarbeiter jeden Monat ernten, verkaufen sie zu günstigen Preisen. Einen Teil der Ernte geben sie an Bedürftige ab.

Für die Bewohner ist der Gemeinschaftsgarten auch ein Ort der Ruhe und Hoffnung. Denn jeden Tag kommt es in der Favela zu Gewalt und Schießereien. Es fehlt an Notwendigem. Es gibt weder eine funktionierende Abwasserversorgung noch eine regelmäßige Müllabfuhr. Gesunde Lebensmittel können sich die Menschen nicht leisten. Viele haben keine Arbeit.

Luftaufnahme des Manguinho Gemeinschaftsgarten in Rio de Janeiro, Brasilien
Anders als in Brasilien zumeist üblich, wird im Manguinhos Gemeinschaftsgarten auf Pestizide und synthetischen Dünger verzichtet Bild: Bianca Kopsch

Die Stadtverwaltung hat den Gemeinschaftsgarten von Manguinhos initiiert. Inzwischen gibt es rund fünfzig solcher Anlagen in der ganzen Stadt. Von den Agrofavelas profitieren alle – sie bieten Arbeitsplätze und bezahlbare gesunde Lebensmittel für die benachteiligten Viertel. 

Ein Film von Bianca Kopsch