Elf Fußballerinnen in der "Hall of Fame"
12. Oktober 2019Mit einer Feier im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ist die Gründungself der Frauen in die "Hall of Fame" des deutschen Fußballs aufgenommen worden. Ein halbes Jahr nach der Einweihung durch die Männer nahmen Silvia Neid, Silke Rottenberg, Steffi Jones, Nia Künzer, Renate Lingor, Bettina Wiegmann, Inka Grings und Trainerin Tina Theune ihre Auszeichnungen aus den Händen von DFB-Präsident Fritz Keller entgegen. Eine 28-köpfige Jury aus führenden Sportjournalisten hatte die Gründungself aus der Geschichte des deutschen Frauenfußballs gewählt. Genannt werden durften Fußballerinnen deutscher Herkunft, deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt.
Heidi Mohr schmerzlich vermisst
Die ebenfalls geehrte Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, zweite Ehrenspielführerin neben Wiegmann, die aktuelle Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sowie die an Knochenkrebs erkrankte Doris Fitschen konnten an der Ehrung nicht persönlich teilnehmen. Die ehemalige Torjägerin Heidi Mohr war im Februar nach schwerer Krankheit im Alter von nur 51 Jahren verstorben. Europas Fußballerin des Jahrhunderts wird auch von ihren langjährigen Wegbegleiterinnen schmerzlich vermisst. "Ich erinnere mich zuerst an Heidis Warmherzigkeit und ihren Humor, aber sie war natürlich auch torgefährlich ohne Ende", sagte Theune.
Als großer Verfechter des Frauenfußballs präsentierte Keller sich bereits bei seiner Begrüßung. "Jedem, der nicht zuguckt und sich nicht mit dem Frauenfußball beschäftigt, sage ich: Das ist ein Fehler", sagte der frühere Vereinspräsident des SC Freiburg und forderte erneut alle Verantwortlichen auf, sich verstärkt für den Frauenfußball zu engagieren. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erst 1970 sein Frauenfußball-Verbot aufgehoben hatte, war der Gewinn des EM-Titels vor 30 Jahren im eigenen Land der große Durchbruch für die Pionierinnen. Mit 4:1 wurde damals Norwegen besiegt. Voss-Tecklenburg, Neid, Fitschen und Mohr standen im Finale auf dem Platz.
Fünf Neue für die Ruhmeshalle
Die "Hall-of-Famer" werden mit einer eigenen Ausstellung im Fußballmuseum geehrt. Die Ruhmeshalle war im April mit dem "Who is Who" des deutschen Männerfußballs eröffnet worden. Im jährlichen Rhythmus wird über Neuaufnahmen entschieden, jüngst stießen Helmut Schön, Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath und Jürgen Klinsmann hinzu.
Diese elf Spieler bildeten im vergangenen November die Gründungself der Männer:
asz/jk (sid, dpa)