Die Ruhmeshalle des Fußballs ist eröffnet
1. April 2019Angeführt von Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und Lothar Matthäus, allesamt Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, traf sich die Creme de la Creme des deutschen Fußballs in Dortmund, um der Gala zur Eröffnung der "Hall of Fame" beizuwohnen.
Der von Sportjournalisten gewählten Gründungself gehören neben Beckenbauer, Seeler und Matthäus auch Sepp Maier, Günter Netzer, Paul Breitner, Matthias Sammer, Andreas Brehme, Gerd Müller, Fritz Walter und Helmut Rahn sowie als Trainer Sepp Herberger an. Die drei Letztgenannten wurden posthum geehrt, ansonsten waren alle noch lebenden Mitglieder - mit Ausnahme des erkrankten Müller - persönlich zu dem Festakt ins Deutsche Fußballmuseum gekommen.
"Das Zusammentreffen dieser Fußball-Legenden an einem Ort hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Diese Konstellation macht die Hall of Fame schon jetzt einzigartig", erklärte Museumsdirektor Manuel Neukirchner. Philipp Lahm, Weltmeister von 2014 und einer der Laudatoren der Gala, betonte: "Wie gern hätte ich in dieser Mannschaft gespielt. Es sind würdige Spieler, die Großes geleistet haben."
Mitglieder des 2014er-Weltmeisterteams konnten noch nicht in die Ruhmeshalle aufgenommen werden. Gewählt werden durften nur Fußballer, die ihre Karriere vor mindestens fünf Jahren beendet haben. Nach und nach soll der Kreis der Ausnahmespieler aber erweitert werden.
Der Fall Grindel
Im Gegensatz zu fast allen Fußball-Größen umschiffte Reinhard Grindel den Roten Teppich. So entging der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unangenehmen Fragen nach Vorwürfen, wonach er Zusatzeinkünfte über 78.000 Euro als Aufsichtsratschef der DFB-Medien Verwaltungs-Gesellschaft in den Jahren 2016 und 2017 nicht publik gemacht haben soll.
"Wenn man in solch einer Position ist und solche Dinge ans Licht kommen, sollte man zumindest Argumente haben, um sie so schnell wie möglich beiseite zu räumen", meinte Rekordnationalspieler Matthäus.
Sogar über mögliche Nachfolger Grindels, der den DFB seit drei Jahren führt, wird bereits spekuliert. Im Gespräch ist auch der langjährige Nationalmannschaftskapitän Lahm, der in Dortmund aber umgehend abwinkte: Er habe "überhaupt keine Ambitionen, DFB-Präsident zu werden", erklärte der 35-Jährige.
wa/stu (sid, dpa)