"Good Bye Lenin!"
26. August 2010Im Jahre 2003 kam ein Film in die Kinos, den innerhalb kürzester Zeit über 6 Millionen Zuschauer sahen - für einen deutschen Film durchaus eine Besonderheit. "Good Bye Lenin!" hieß das Werk von Regisseur Wolfgang Becker, der mit seinen Hauptdarstellern Daniel Brühl und Katrin Saß die Komödie zum Mauerfall schlechthin inszenierte.
Herbst 1989, die Mauer fällt, die DDR wird es nicht mehr lange geben. Die Mutter des jungen Ost-Berliners Alex liegt nach einem Schlaganfall im Koma und bekommt die Wende nicht mit. Als sie wieder aufwacht, hat sich die Welt verändert. Weil sich die einst so glühende Sozialistin, die noch eine ganze zeitlang bettlägerig sein wird, aber nicht aufregen darf, gaukelt ihr der Sohn mit allerlei Tricks vor, dass es die DDR immer noch gibt. Für Alex beginnt eine atemberaubend anstrengende Zeit.
Der ultimative Film zur Wende
Alex hat größte Mühe, die längst aus den Läden verschwundenen Ost-Produkte für seine Mutter zu organisieren. Alex’ Inszenierung einer noch bestehenden DDR geht sogar so weit, dass er zusammen mit einem Freund Fernsehsendungen erfindet, in der es die "gute alte" DDR noch gibt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Schwindel auffliegt.
Mit "Good bye Lenin!" schuf Regisseur Wolfgang Becker vielleicht den ultimativen Film zur Wende in Deutschland. Anders als andere Filme verspottet er den Osten nicht und er macht sich auch nicht auf zynische Weise lustig über die aus westlicher Sicht hinterwäldlerischen DDR-Bewohner. Vielmehr strahlt "Good bye Lenin!" eine liebevolle Wärme und Menschlichkeit aus, die beim Publikum seinerzeit besonders gut ankam - im Westen wie im Osten.
Melancholische Komödie
"Good bye Lenin!" ist auch eine außergewöhnliche Komödie über die Liebe eines Sohnes zu seiner Mutter. Daniel Brühl und Katrin Saß sind in ihren Rollen mal hinreißend komisch, dann wieder rührend, ja sogar tragisch. Wolfgang Beckers Film zeigt aber auch ganz heiter-melancholisch, dass die DDR, obwohl sie eine sozialistische Diktatur war, für zigtausend Menschen eine Heimat war, die ihnen plötzlich mit dem Fall der Mauer genommen wurde.
Autor: Robert Bales
Redaktion: Jochen Kürten