Goldene Kamera für "Unsere Mütter, unsere Väter"
1. Februar 2014Der international umstrittene ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" ist in Berlin mit der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet worden. Der von Nico Hoffmann produzierte Film, der die Geschichte von fünf Freunden in den Weltkriegsjahren erzählt, wurde als bester Fernsehfilm geehrt. Drehbuch-Autor Stefan Kolditz sagte bei der Annahme des Preises, die Deutschen stünden in der Verantwortung, die Erfahrungen aus der Weltkriegszeit weiterzugeben.
Der Film war im Ausland skeptisch aufgenommen worden, vor allem wegen der Darstellung deutscher Bürger als Opfer des nationalsozialistischen Systems. In Polen protestierten ehemalige Widerstandskämpfer, da sie die polnischen Untergrundhelden als antisemitisch verunglimpft sahen.
Uhl und McConaughey geehrt
Als beste deutsche Schauspielerin wurde Nadja Uhl (Artikelbild) ausgezeichnet. Sie bekam die "Goldene Kamera" für ihre Rolle in dem Thriller "Operation Zucker". Dort spielte sie eine Kommissarin, die einen Pädophilen-Ring sprengt. Für ihre Rolle hatte sie vergangenes Jahr bereits den "Bambi" bekommen. Bester deutscher Schauspieler wurde Thomas Thieme ("Der Tote im Watt").
Als bester internationaler Schauspieler wurde Matthew McConaughey ausgezeichnet, als beste Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Die Kinostars Diane Keaton und Bruno Ganz wurden für ihr Lebenswerk geehrt.
Bei der vom ZDF live übertragenen Verleihung legten die Gäste im Saal auch einen Gedenk-Moment für Maximilian Schell ein. Der Schauspieler war in der Nacht zum Samstag im Alter von 83 Jahren gestorben. "Er hat Generationen von Zuschauern in seinen Bann gezogen", sagte Moderator Hape Kerkeling.
Von Springer zu Funke
In der Jury der "Goldenen Kamera" saßen in diesem Jahr die Schauspieler Iris Berben und Til Schweiger, Comedian Martina Hill, Moderatorin Sandra Maischberger, Filmproduzent Nico Hofmann und Mitglieder der "Hörzu"-Redaktion.
Die "Goldene Kamera" wird von der Fernsehzeitschrift "Hörzu" des Axel-Springer-Verlages ausgelobt. Sie soll auch weiter vergeben werden, wenn die Zeitschrift von Axel Springer zur Funke Mediengruppe wechselt. Der Verlauf muss noch vom Kartellamt genehmigt werden.
det/kle (afp, dpa)