Gauck besucht Äthiopien
17. März 2013Wichtiges Thema des Besuchs von Joachim Gauck wird das Verhältnis von Christen und Muslimen sein, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Äthiopien ist mehrheitlich christlich geprägt. Die größte Religionsgemeinschaft bilden äthiopisch-orthodoxe Christen, die den koptischen Christen in Ägypten vergleichbar sind. Eine starke Minderheit von rund 35 Prozent ist muslimischen Glaubens. Auch gibt es immer mehr Protestanten im Land sowie mehrere hunderttausend Katholiken.
Zudem will Gauck in Äthiopien fehlende demokratische Rechte und andere Menschenrechtsprobleme ansprechen. So ist die Opposition im Parlament kaum vertreten, internationale Entwicklungshelfer beklagen strenge Auflagen der Regierung.
Respekt vor ganz Afrika
Die Reise solle auch Gaucks Respekt vor dem gesamten afrikanischen Kontinent signalisieren, hieß es aus Berlin. Nach seiner Ankunft in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba traf Gauck, der von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt begleitet wird, am Sonntagabend mit Regierungschef Hailemariam Desalegn (im Artikelbild rechts) zusammen.
Im Anschluss an das Treffen würdigte das deutsche Staatsoberhaupt die Fortschritte bei der Demokratisierung afrikanischer Länder. "In Afrika wächst etwas", sagte Gauck. Es gebe zwar auch Sorge um die Menschenrechtslage - "aber wir wollen auch das Licht sehen".
Vielfältiges Programm
An diesem Montag wurde der Bundespräsident von Staatspräsident Girma Wolde-Giorgis offiziell begrüßt. Addis Abeba ist auch Sitz der ständigen Vertretung der Afrikanischen Union (AU), die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Dort wird Gauck am frühen Nachmittag eine Rede halten.
Für Dienstag und Mittwoch stehen auf Gaucks Programm unter anderem der Besuch der zum Weltkulturerbe erklärten St.-Georgs-Kirche in Lalibela sowie einer Berufsschule in Addis Abeba, die von Deutschland im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt wird.
gd/gri (dpa, afp)