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KonflikteIsrael

Fünf tote Palästinenser nach Gefecht mit Israels Armee

19. Juni 2023

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei einer Festnahme durch das israelische Militär in der Stadt Dschenin kam es offenbar zu einem Schusswechsel.

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Westjordanland | Junge Palästinenser schießen in Dschenin Richtung israelischer Truppen (19.06.2023)
Junge Palästinenser schießen in Dschenin Richtung israelischer TruppenBild: Raneen Sawafta/REUTERS

Mindestens 62 Menschen seien bei dem Feuergefecht mit der israelischen Armee in der Stadt Dschenin im israelisch besetzten Westjordanland verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Unter den Toten sei auch ein 15-jähriger Jugendlicher.

Unklar war zunächst, ob es sich um bewaffnete palästinensische Kämpfer handelte. Die Extremistengruppe "Islamischer Dschihad" erklärte, sie sei an dem Zusammenstoß mit den israelischen Soldaten beteiligt gewesen. Sie tritt für die Zerstörung des jüdischen Staates ein und wird von der EU als terroristische Organisation eingestuft.

Armeehubschrauber hilft bei Rückzug

Dem israelischen Militär zufolge kam es bei der Festnahme zweier Verdächtiger zu einem Schusswechsel. Außerdem sei durch einen Sprengsatz mindestens ein Militärfahrzeug beschädigt worden. Nach Angaben eines Sprechers habe sich das Militär auf einen mehrstündigen Einsatz vorbereitet, um die Soldaten aus den Militärfahrzeugen zu holen. Ein Armeehubschrauber habe zudem erstmals seit Jahren das Feuer auf mehrere bewaffnete Palästinenser eröffnet, "um den Rückzug der Truppen zu unterstützen". Sieben Einsatzkräfte seien verletzt worden.

Mit Sprengsätzen angegriffenes israelisches Militärfahrzeug in Dschenin (19.06.2023)
Mit Sprengsätzen angegriffenes israelisches Militärfahrzeug in DscheninBild: Nedal Eshtayah/AA/picture alliance

In Berlin teilte die Bundesregierung mit, dass sie die angespannte Sicherheitslage im Westjordanland und die "hohe Zahl an Todesopfern, auch von Zivilisten und Minderjährigen", mit großer Sorge verfolge. "Der Schutz der Zivilbevölkerung sollte immer oberstes Gebot sein", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Christofer Burger.

Die Gewalt in der Region hat sich in den vergangenen 15 Monaten wieder verschärft. Das Militär Israels  hat zahlreiche Einsätze im Westjordanland gestartet, die sich nach ihren Angaben gegen militante Organisationen richteten. Dabei gab es immer wieder Todesopfer. Nach Angaben des israelischen Militärs handelt es sich bei den Einsätzen um Reaktionen auf mehrere palästinensische Anschläge.

cwo/sti/kle/nob/ng (dpa, afp, rtr)