Feuerpause im Gaza-Konflikt
14. Mai 2023Israel und die extremistische Palästinenser-Gruppe "Islamischer Dschihad" im Gazastreifen haben nach fünftägigen Kämpfen ihre gegenseitigen Angriffe eingestellt. Seit Samstagabend (Ortszeit) gilt eine nur wenige Stunden zuvor von Ägypten vermittelte Feuerpause.
Die israelische Regierung dankte dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für seine Vermittlungsbemühungen. Auch der von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte "Islamische Dschihad" bestätigte die Vereinbarung. Ihr Anführer Sijad al-Nachala ergänzte in einer Videobotschaft: "Unser Volk hat standgehalten und wurde nicht zerschlagen." In Gaza, der größten Stadt im Gazastreifen, füllten sich die Straßen wieder, die während der jüngsten Angriffe menschenleer waren. Passanten jubelten, Autofahrer hupten.
"Ruhe die Antwort auf Ruhe"
"Die Antwort Israels auf die ägyptische Initiative" bedeute, dass "Ruhe die Antwort auf Ruhe" sei, erklärte ein Sicherheitsberater des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Wenn Israel aber angegriffen und bedroht werde, werde es alles Nötige tun, um sich zu verteidigen, betonte er.
Seit dem Tod eines ranghohen Vertreters des "Islamischen Dschihad" in israelischer Haft ist die Lage in der Region extrem angespannt. Der 45-jährige Chader Adnan starb Anfang Mai nach einem monatelangen Hungerstreik. Am Dienstag war die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern erneut aufgeflammt, nachdem ranghohe Mitglieder der vom Iran unterstützten Gruppierung bei israelischen Luftangriffen getötet worden waren.
Nach Militär-Angaben waren seit Dienstag mehr als 1200 Raketen und Mörsergranaten vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden. Im Gegenzug habe man mehr als 370 "terroristische Ziele" getroffen. Im Gazastreifen kamen laut offizieller Darstellung mehr als 30 Menschen ums Leben, in Israel wurden bei Raketeneinschlägen eine Frau sowie ein palästinensischer Arbeiter getötet.
Der "Islamische Dschihad" tritt für die Zerstörung des jüdischen Staates ein. Führende Minister der rechts-religiösen Regierung Israels lehnen ihrerseits die Gründung eines palästinensischen Staates ab.
wa/haz/ust (afp, rtr, dpa)