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Ende der Gewalt

26. April 2007

Nach mehr als einer Woche heftiger Kämpfe mit schätzungsweise 300 Toten hat die somalische Übergangsregierung den "Sieg" über die Aufständischen und ein Ende der Gewalt verkündet.

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Somalische Soldaten, Foto: AP
Ende der Gewalt in Somalia?Bild: AP

Die Regierungstruppen hätten die Hochburgen der islamistischen Kämpfer im Norden der Stadt am Donnerstag (26.4.07) erobert, sagte Regierungschef Ali Mohamed Gedi vor Journalisten. Damit seien die Kämpfe "gegen die Aufständischen von El Kaida" in Mogadischu praktisch vorbei. "Wir hoffen, den Krieg morgen vollständig beenden zu können." Die Regierungstruppen würden die Stadt dann sichern. Die Aufständischen sollten ihre Waffen niederlegen.

Somalias Premierminister Ali Mohamed Gedi, Foto: AP
Somalias Premierminister Ali Mohamed Gedi (links) verspricht FriedenBild: AP

Nach Augenzeugenberichten kamen bei Kämpfen zwischen äthiopischen und somalischen Regierungstruppen und Aufständischen am Donnerstag mindestens 20 Menschen ums Leben. Dutzende äthiopische Panzer rollten durch die Stadt. Die Kämpfe am Morgen seien die schlimmsten gewesen, die Mogadischu seit langem erlebt habe, sagten Anwohner. "Sie haben mit allem geschossen", berichtete ein Mann aus dem Norden der Stadt. In etliche Häuser und Geschäfte seien Granaten eingeschlagen und hätten die Gebäude zerstört oder in Flammen gesetzt.


400.000 Flüchtlinge

Die Vereinten Nationen schätzen, dass seit Februar bis zu 400.000 Menschen vor den Kämpfen aus der Stadt geflohen seien. Die Zahlen, die das Flüchtlingshilfswerk der UNO am Freitag vergangener Woche angegeben hatte, stiegen "schnell" an, sagte der UN-Beauftragte für humanitäre Angelegenheiten, John Holmes.

Proteste in Mogadishu, Foto: AP
Proteste in Mogadishu gegen den Krieg (Archivbild)Bild: AP

Die Lage sei "sehr kritisch und gefährlich", sagte Holmes. Die weltweit gültigen Regeln humanitären Rechtes würden "von allen Seiten missachtet". Alle Gruppen, auch die äthiopischen Streitkräfte, hätten gleichermaßen Gewalt gegen Zivilisten angewendet. Dies habe "dramatische Auswirkungen".

Truppen für Somalia?

Die Arabische Liga appellierte unterdessen an die afrikanischen Staaten, Truppen nach Somalia zu schicken. Erst dann könnten die äthiopischen Truppen abziehen, "ohne dass ein Sicherheitsvakuum entsteht", hieß es in einer am Donnerstag in Kairo veröffentlichten Erklärung. Dies sei außerdem absolut notwendig, um den Weg für die Einberufung einer "Versöhnungskonferenz" zu ebnen. Das Generalsekretariat der Liga forderte die Konfliktparteien auf, alle Angriffe auf Zivilisten einzustellen.

Die afrikanische Friedensmission, die nach dem geplanten Abzug der Äthiopier für Ruhe und Ordnung sorgen sollte, ist weiterhin nicht einsatzfähig. Bislang sind erst 1500 ugandische Soldaten eingetroffen. Ein Sprecher der AU-Mission in Somalia lehnte einen Kommentar zu der aktuellen Entwicklung ab und verwies darauf, dass die Soldaten im Land seien, "um das Klima der Versöhnung zu fördern". (ina)